Samstag, 5. Januar 2008

Die Bücher des Jahres 2007.

Die wahre Bücherliste fasst sich selbst zusammen. Alles nur Fake? Alle Einsendungen nur gelogen? Was ist die Wahrheit? Was geht im Internet? Brötchen verdienen ja, kaufen nicht.

Also hier die Liste. Die Liste des Jahres. Mit den Büchern des Jahres 2007. Mit Kommentaren der Leser. Mit Büchern, die etwas bedeuten. Die mehr sind als ein flüchtiges Abenteuer. Vielleicht.

Pablo Neruda: Liebesgedichte
Nicht nur, weil ich kaum nen kopf für einen ganzen roman hatte ...

Khaled Hosseini: Drachenläufer

Tiziano Terzani: Noch eine Runde auf dem Karussell. Vom Leben und Sterben

Oliver Uschmann: Hartmut und ich.
Ein Buch für Philosophen, oder besser für männliche Philosophen und andere Verrückte

Carlos Ruiz Zafon: Der Schatten des Windes
Es gibt viele gute bücher, die aber irgendwie ein kleines Manko haben. Bei dem einen ist die Geschichte toll, aber die Schreibe nicht, oder der Protagonist unsympathisch, das Ende doof, das andere hat zwischendrin Längen, man muss sich einen Zeit- und Personenplan erstellen, um zu raffen, wer was jetzt von wem will und warum oder fühlt sich belehrt/unterfordert/deprimiert und und und. Trotzdem gute Bücher.

Mein Buch des Jahres ist - wie ich finde - das perfekte Buch. Zafon scheibt so schön wie Jorge Amado, historisch wie Marquez und ... ach, das kann man nicht vergleichen, man muss es lesen. Die Geschichte ist spannend, tragisch, komisch - einfach alles. Schwärm! Jedenfalls uneingeschränkt mein Buch des Jahres 2007.

Antonio Skármeta: Mit brennender Geduld.
Das ist eine sehr schwierige Frage, weil ich mich nicht erinnern kann, welche Bücher ich wohl Anfang des Jahres gelesen haben könnte. Und manche Bücher kann ich ja bei Dir nicht nachschlagen, weil ich sie nach einer Abfrage begann und vor der nächsten Abfrage beendete. Also bleibt mir nur, ein Buch zu nehmen, das ich in letzter Zeit gelesen habe, und das mir unglaublich viel Lust auf Chile gemacht hat. Und am Ende habe ich bittere Tränen geweint – sehr zum Amüsement meines Freundes.

Joachim Bauer: Warum ich fühle, was Du fühlst
Sachbuch, behandelt das bioneurologische Phänomen der Spiegelneurone im Hirn.

Paulus Hochgatterer: Die Süße des Lebens

Saša Stanišić: Wie der Soldat das Grammofon repariert
Einfach, weil Saša wie kein anderer Fremdsprachler so virtuos mit der deutschen Sprache spielt; weil das Buch überboardend, zum Biegen komisch und zum Heulen schön ist. Er schreibt in Bildern, wenn Du verstehst, was ich meine.

Ken Follett: Die Säulen der Erde

Dienstag, 11. Dezember 2007

Kick dein Dogma!

Manchmal träumen wir: von schönen Stränden, von einem besseren Leben. Oder davon, dass wir 100 Jahre alt werden, aber schon mit 40 in Rente gehen können.

Manchmal träumen wir auch Sachen, die wir uns nicht wünschen. Meist geben uns diese Träume Hinweise darauf, was für uns wichtig ist - was uns aber noch nicht richtig klar ist.

Und manchmal geschehen Dinge, die wir nicht mehr ändern können. Zum Beispiel, wenn wir jemanden geärgert haben. Weil der uns auch geärgert hat. Dann ist da was kaputt, das wir nicht mehr kitten können. Auch wenn wir es wollten. Weil der andere nicht mehr will.

Vielleicht erinnern wir uns dann daran, dass wir im Laufe des Jahres auch schon mal jemandem keine Chance gegeben haben, sich zu rechtfertigen. Dann erscheint alles in einem anderen Licht. Weil wir wissen, wie es ist, wenn eine Beziehung zerbricht.

Und wenn wir dann in uns gehen, möchten wir doch gerne verzeihen. Weil wir ja wollen, dass man uns auch verzeiht. Fehlt nur noch ein bisschen Überwindung. Der rechte Augenblick. Ein bisschen Mut. Und der gute Wille, zumindest im nächsten Jahr nicht mehr allzu dogmatisch zu sein.
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Montag, 10. Dezember 2007

Erst wenn alles verboten ist, ist alles erlaubt.

Mir ist heute gar nicht nach witzig zumute: Manager müssen bald ihre kompletten Gehälter an Greenpeace spenden. Telefonrechnungen dürfen bald nur noch per Bote zugestellt werden. Und Fummeln ist bald verboten. Rauchen ist bald verboten. Trinken sowieso.

Die Gefahr, dass eine sinnlose und weltfremde Politik verboten wird, besteht zum Glück nicht. Augen zu und weiterschlafen.
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Samstag, 8. Dezember 2007

Macht mal einer das Licht aus?

Heute Abend geht das Licht aus. In eins, zwei, drei ganz vielen Wohnungen, Häusern. Und dann? Geht es wieder an. Business as usual. Kommt ja auch sofort danach "Wetten, dass ...?". Und das kann sich ja keiner im Dunkeln angucken.

Leider wird diese Aktion für viele ein Alibi sein. Sie lassen weiter alles auf Stand-by. Lassen Licht in der Wohnung an, wenn sie einkaufen gehen. Lassen den Fernseher an, wenn sie duschen. Oder verpassen glatt "Wetten, dass ...?", weil sie vier Stunden geduscht haben.

Wir könnten alle so viel Energie sparen. Muss aber auch nicht.
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Mittwoch, 5. Dezember 2007

Die wahre Bücherliste - im Dezember 2007

Es kann nur einen Grund dafür geben, dass die Dezember-Liste so kurz ausfällt: Die meisten kommen nicht zum Bücherlesen, weil sie Bücher kaufen, um sie zu verschenken.

Eine Erfolgsmeldung möchte ich an dieser Stelle nicht vergessen zu erwähnen: Die globetrottende Kölnerin hat die "Liebesgedichte" von Pablo Neruda durch. Herzlichen Glückwunsch!

Jetzt also viel Spaß mit der Liste - auf der wieder einmal ein paar nette Überraschungen zu finden sind!

BELLETRISTIK

• Sujata Massey: Der japanische Liebhaber
• Christopher Hitchens: Der Herr ist kein Hirte (INFO)
• Carlos Ruiz Zafon: Der Schatten des Windes (INFO)
• Simon Beckett: Kalte Asche (INFO)
• Stendhal: La Chartreuse de Parme
• Ken Follett: The Pillars of the Earth
• Juli Zeh: Schilf
• Manuela Golz: Ferien bei den Hottentotten
• Lily Brett: Chuzpe
• Erika Riemann: Die Schleife an Stalins Bart. Ein Mädchenstreich, acht Jahre Haft und die Zeit danach (INFO)
• Celia Fremlin: Sieben magere Jahre

SACHBUCH

• Susanne Hacks, Ameli Ring, Peter Böhm: Schmerzensgeldbeträge 2008 (INFO)
• Eva Wlodarek: Den richtigen Mann finden. Sechs Schritte zur passenden Partnerschaft.
• Maria Coffey: Mond über Vietnam. Streifzüge mit Boot und Fahrrad (INFO)

Leser-Kommentare zu den mit "INFO" gekennzeichneten Büchern

Bisherige Bücherlisten:
November 2007 | Oktober 2007 | September 2007 | August 2007 | Juli 2007 | Juni 2007 | Mai 2007 | April 2007

Die wahre Bücherliste listet nur Bücher auf, die wirklich gelesen werden. Sie ist keine Best-Seller-, sondern eine Auf-jeden-Fall-gelesen-werden-Liste. Mitmachen können alle, die sich für Bücher interessieren.
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Mittwoch, 28. November 2007

Reden tut weh, schweigen ist schwer.

Kratzen im Hals. Diagnose: Seitenstrang-Angina. Viren haben meine Hals-Innenwände rot getrampelt. Jetzt muss das normale Millieu wieder her. Therapie: Penizillin. Und weniger sprechen. Am besten gar nicht mehr reden, hat der Arzt gesagt. Einen halben Tag hab ich jetzt rumgekriegt und dabei festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, nicht zu reden. Irgendwie redest du immer. Auch wenn es gar nichts zu reden gibt. Du rufst an. Du telefonierst. Du laberst. Du plauderst. Wer hat behauptet, Frauen würden mehr reden als Männer? Glaub ich nicht mehr.

Mittwoch, 7. November 2007

Die wahre Bücherliste - im November 2007

Da sich unter den Unterstützern der wahren Bücherliste auch Menschen befinden, mit denen ich im realen Leben spreche, fällt dann und wann das Thema auch auf diese Liste. Ich erfahre dann beispielsweise, dass diese Menschen zwar immer ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie meinen Aufruf zur Bücherliste bekommen und einen Monat lang kein Buch gelesen haben. Dennoch melden sie sich nicht von der Bücherliste ab. Das nenne ich positives Denken!

Nicht durchsetzen konnte sich die Hörbuch-Fraktion beim Oktober-Aufruf, ob denn jetzt Hörbücher mit auf die Bücherliste dürfen. Dürfen sie erst mal nicht. Ist auch meine Meinung. Allerdings denke ich darüber nach, eine dritte Kategorie "Hörbücher" einzurichten. Vielleicht nächstes Jahr?

Und jetzt die Liste - nominiert für den Monat November sind:

BELLETRISTIK

• Katja Lange-Müller: Böse Schafe (INFO)
• Barbara Wood: Sturmjahre
• Martin Suter: Ein perfekter Freund
• Pablo Neruda: Liebesgedichte
• Juli Zeh: Spieltrieb
• John Mendelssohn: Warten auf Kate
• Parsua Bashi: Nylon Road. Eine graphische Novelle
• Flix: Held (Comic)
• Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt
• Jochen Malmsheimer: Halt mal, Schatz! (INFO)
• George Orwell: 1984
• Michael Connelly: The Black Echo
• Charlotte Link: Die Rosenzüchterin
• Richard Ford: Wild leben
• Dirk Wittenborn: Caspar (INFO)
• Pablo Neruda: Liebesgedichte
• Salman Rushdie: Des Mauren letzter Seufzer
• Leonie Swann: Glennkill
• Stefan George: Die Hirten- und Preisgedichte
• Tiziano Terzani: Noch eine Runde auf dem Karussell
• Александр Снегирев: Как мы бомбили мерику (Alexander Snegirev: Wie wir Amerika bombten)


SACHBÜCHER

• Wolfgang Emmerich: Gottfried Benn. (INFO)
• Eva Wlodarek: Jetzt geh ich's an. Besseren Kontakt zu sich und anderen finden.
• Miriam Engelberg: Krebs ist eine Erfahrung, auf die ich lieber verzichtet hätte. Ein Tagebuch in Bildern.
• Lutz Frühbrodt: Wirtschaftsjournalismus (INFO)
• Markus Reiter: Überschrift, Vorspann, Bildunterschrift

Leser-Kommentare zu den mit "INFO" gekennzeichneten Büchern

Bisherige Bücherlisten:
Oktober 2007 | September 2007 | August 2007 | Juli 2007 | Juni 2007 | Mai 2007 | April 2007

Die wahre Bücherliste listet nur Bücher auf, die wirklich gelesen werden. Sie ist keine Best-Seller-, sondern eine Auf-jeden-Fall-gelesen-werden-Liste. Mitmachen können alle, die sich für Bücher interessieren.

Dienstag, 30. Oktober 2007

Der Harz, das unbekannte Wesen.

Neulich war im östlichen Harz noch DDR. Heute nicht mehr. Jetzt ist das ein Land wie die BRD.

Dennoch gibt es ein paar Städte, die dem Kapitalismus die Stirn bieten. Zum Beispiel das Städtchen Güntersberge, das seit 1492 eine echte Stadt ist - obendrein die kleinste im Harz.

In dieser Stadt ist alles öffentlich, was offene Türen hat. Also auch der REWE.

Obwohl der sich völlig unkapitalistisch mittags einfach mal fürn Stündchen oder mehr auf die Ohren haut.
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Blogs - philosophisch betrachtet.

Bevor der Oktober sich verabschiedet, blogg ich schnell noch einmal. Nicht zu viel. Nur ein bisschen. Man soll es nicht übertreiben mit dem Bloggen. Denn manchmal ist Bloggen kaum mehr als das Aneinanderreihen von Sätzen. Mal sind es gute, die aufeinander folgen. Mal schlechte.

Nicht immer ist ein ganzer Blog-Eintrag gut. Umso mehr freut sich der Leser, wenn er einen guten liest. Einen sehr guten liest er vielleicht sogar bis zum Ende durch. Weil er erfahren möchte, was das Ganze soll.

Spätestens kurz vor dem Ziel aber machen die meisten Autoren Fehler. Weil sie die gelegte Fährte verwässern, auf dass der Leser nicht so recht folgen möchte und kann. Die Folge: Viele Blog-Einträge werden gar nicht bis zum Ende durchgelesen. Und wenn doch, ärgert sich der Leser sehr oft. Weil ihn nicht befriedigt, was er gelesen hat. Obwohl er doch so lange durchgehalten hat.

Sonntag, 21. Oktober 2007

Was sich trifft.

Wunden entstehen, schließen sich, vernarben. Klassentreffen kommmen, Klassentreffen vergehen. Wunder kommen, Wunder gehen. Ist aber eher selten.
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Geschichten ohne Ende.

Ich hab Probleme mit dem Lesen. Es sind nicht die Augen. Es sind die Bücher, die mir Probleme bereiten. Hab schon mehrere ausprobiert. Auch solche, die als gut gelten. Hab angefangen und wieder aufgehört. Das Lesen strengt manchmal an. Und nur ein Buch, das ich zu Ende gelesen habe, ist ein gutes Buch.

Das bringt mich auf das Thema Lesezeichen. Eigentlich wäre es doch schick, wenn ich ein Lesezeichen hätte, das mich durch mein ganzes Leseleben begleitet. Allerdings, so scheint mir, würde ein Lesezeichen nicht ausreichen. Zu viele Schnipsel, Zeitungsfetzen und anderes Papier warten in meinen nicht zu Ende gelesenen Büchern darauf, den Roman, die Geschichte weiter zu erkunden. Vergeblich, wie mir scheint.
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Dienstag, 16. Oktober 2007

Wat wech is, is wech.

Früher haben wir noch geheult, wenn unsere Lieblings-Platte weg war. Heute kaufen wir uns einfach eine neue. Manchmal sogar in einer besseren Version. Auf CD digital remastered. Oder mit Bonustracks. Das Leben geht weiter. Und manchmal sogar besser.

Einfach neu kaufen geht bei Haaren nicht so einfach. Zumindest nicht so günstig. Wenn die einmal weg sind, sind sie weg. Meistens für immer. Es sei denn, wir heißen Elton John.

Deshalb bin ich manchmal auch ganz neidisch auf Leute mit ohne Haare. Die müssen nicht mehr fürchten, dass was ausfällt. Wat wech is, is wech.
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Freitag, 12. Oktober 2007

Wenn alles spricht. Und keiner was sagt.

Ich gebe zu: Blogger sind schon komische Leute. Breiten ihr Privatleben im Internet aus. Schreiben auch über Sex. Und das mit zum Teil pikanten Details. Beispiele gibt es dafür genug.

Bloggen ist aber nicht zu verwechseln mit den Leuten, die sich in Talkshows trumtreiben. Und dort vor versammelter Mannschaft die Hosen runterlassen. Manchmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes.

Und dann gibt es da noch die Leute, denen gar nichts heilig ist. Weil sie auch bei privaten Mitteilungen immer auf "Allen antworten" klicken. Und in Foren immer gleich alle "unterhalten".

Macht das Rauschen nur noch größer. Da passt doch ein neues Angebot mit Wegwerf-E-Mails ganz gut.
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Wenn alle anders sind, sind alle wieder gleich.

Nachdem es jetzt bei Amazon sogar Schuhe und Handtaschen gibt, warte ich eigentlich nur noch darauf, dass mir der Bäcker meines Vertrauens demnächst meine Lieblings-CDs in die Brötchentüte schiebt.
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Mittwoch, 10. Oktober 2007

Einfach peinlich.

Das sagt sich so leicht dahin: "Mahlzeit". Und dann? Was erwarten wir, wenn wir "Mahlzeit" in staunende Gesichter bellen? Vielleicht, dass jemand dasselbe zurückschreit?

Egal. Darum soll es hier nicht gehen. Eva Herman ist jetzt zum zweiten Mal geflogen. Es gibt also wichtigere Dinge. Zum Beispiel, dass Sting zum schlechtesten Texter der Welt erkoren wurde. Geschenkt. Wusste ich zwar nicht. Aber bei dem Kontostand würde ich mir diese Auszeichnung auch gerne übers Bett hängen.

Was heute wirklich zählt, sind zwischemenschliche Begegnungen, die sich nicht planen lassen. Ist es unhöflich, einfach nicht "Gesundheit" zu sagen, wenn jemand niest, obwohl wir das zu Hause, im Kindergarten, in der Schule und auf dem Pausenhof auch nicht gelernt haben?

Egal. Schlimm ist es nur, wenn du es selbst nicht durchhältst. Und froh bist, wenn keiner was sagt, wenn du selbst niest. Ach, manchmal sind wir Menschen doch ganz schön peinlich.

Schäm dich!
Was ist dir eigentlich noch peinlich?

Mein Vorname.
Wenn ich Johannes B. Kerner gucke.
"Bravo" lesen in der U-Bahn, im Bus oder in der Straßenbahn oder im Zug
Kondome kaufen.
Mein Sexleben.
Nach der Betriebsfeier wieder arbeiten gehen.
Meine Porno-Vergangenheit.
Meine Unterhosen-Kollektion.
Meine Verwandtschaft.
Die 80er Jahre.
Meine Jugend.
Alles andere.

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