Liebe Leser, liebe Vorleser, liebe Erlöser, liebe Vorgesetzte!
Freitag ist mir was passiert. Da kommt einer und sagt, das Konzept der Wahren Bücherliste, er meint damit diese Liste, in der ihr hoffentlich gleich herumstöbern werdet, sei konzeptionell nicht richtig durchdacht.
SCHLUCK!
Was nun? Ihm erklären, dass er selbst das Konzept nicht verstanden hat? Oder das Konzept noch mal in aller Breite erklären? Oder das Konzept einfach vereinfachen? Nicht viel, sondern nur ein wenig. Oder wird es dann noch komplizierter?
Machen wir es also kurz: Die Liste ändert sich. Und das geht dann so: Im Dezember kommen nur die Bücher auf die Liste, die ihr im November gelesen habt. Im Januar die, die ihr im Dezember gelesen habt. Und so weiter. Also immer rückwirkend. Das versteht jeder.
Jetzt sage bitte niemand, dass es gerade das Schöne an dieser Liste war, dass sie keiner verstanden hat!
Und jetzt viel Spaß mit der Liste in der alten Form, die es ab nächsten Monat nicht mehr geben wird! Was aber beileibe kein Grund zum Trauern ist.
BELLETRISTIK
1. Erlend Loe: Fakta om Finland (2)
Lustig. Mein zweites Loe-Buch nach Doppler. Der Protagonist hat durch dreistes Lügen von der finnischen Botschaft in Oslo den Auftrag ergattert, eine Broschüre über Finnland zu erstellen, um Norwegern einen Besuch dort schmackhaft zu machen. Er verrennt sich dabei hoffnungslos. Seine psychotische Angst vor Wasser steht im Gegensatz zum Schreibstil: Das Buch fließt ununterbrochen, keine Kapitel, kaum Absätze. Und Satzgebäude, wie sie direkt dem Hirn entsprungen sein könnten. Sehr amüsant, wie der Leser seinem Helden beim grandiosen Scheitern zusehen kann.
2. Horst Evers: Die Welt ist nicht immer Freitag (oW)
3. Tanja Kinkel, Säulen der Ewigkeit (4)
Das Buch habe ich letzten Monat auch schon gelesen. Das passiert mir selten und sagt alles. Irgendwie hat das Buch zu wenige Konflikte. Aber einfach aufhören kann ich auch nicht. Deshalb lese ich zwischendurch ein besseres Buch.
4. Volker Kutscher: Der nasse Fisch (2+)
Sehr guter deutscher Krimi. Spielt in Berlin 1929. Hat alle Elemente, die ein Krimi haben muss und bringt schöne Varianten, unter anderem ermittelte der Detektiv gegen sich selbst, ohne dass die anderen es wissen. Guter Stoff.
5. Robert Ludlum: The Parsifal Mosaic (3-)
Es zieht sich ...
6. Henning Mankell: Die italienischen Schuhe (3)
7. Dörthe Binkert: Weit übers Meer (3)
8. Anonymus: Wohin mit Vater? (2)
Wichtiges Buch, das wird uns alle irgendwann betreffen, fürchte ich. Die Sachinfos überschlage ich, die werden dann Nachschlagewerk für den hoffentlich weit entfernten Fall des Falles. Habe aber tatsächlich schon mehrfach Gespräche geführt dazu, seit der Lektüre.
9. Wolfgang Prosinger: Tanner geht. Ein Mann plant seinen Tod (2-3)
Einen seltsam steifen Menschen hat der Autor da aufgetan, der seinen Tod fast schon bürokratisch plant. Na ja, solche gibt es eben auch. Man kommt dem Thema Sterbehilfe aber nicht wirklich nahe. Sehr sachlich alles. Ein gangbarer Weg? Man weiß es nach der Lektüre eigentlich immer noch nicht, ich glaube, weil Tanner so wenig über seine Schmerzen spricht.
10. Helen Dunmore: Der Duft des Schnees
Älteres Werk. Klingt ganz schön kitschig, ist es bisher aber eigentlich nicht. Eher so nachdenklich, es geht um ein inzestuöses Geschwisterpaar (huch!). Na ja, mal sehen.
11. Jewgenij Grischkowez: Das Hemd
Das liegt schon länger da und ich lese immer mal wieder. Echt was für Männer, glaube ich. Frauen aufreißen und 5-Gramm-weise Wodka trinken in Moskau. Ich schlafe immer schnell ein ...
12. Karen Duve: Taxi (2)
Ein Spaß für alle, die noch wissen, wie sich die grauen 80er anfühlten – und ein Muss für alle, die in dieser Zeit ihre Kohle mit Taxifahren verdienen mussten. Die Protagonistin besticht durch ihren verstörenden Mix aus femininen Twen-Sex und feministischen Ausbrüchen. Tja, Charlotte Roche – so kann man begeistern und erstaunen, ohne peinlich zu werden.
13. Charlotte Roche: Feuchtgebiete (5)
Abgesehen von der Tatsache, dass Charlotte Roche ihren Titel von meiner vor 10 Jahren bei Librator erschienen Kurzgeschichte „Namenlose Feuchtgebiete“ geklaut hat, ist das Lesen dieses Buchs so spannend, wie einem Eimer Farbe beim Trocknen zuzusehen. So ist es auch nicht weiter erstaunlich, dass Tante Roger Willemsen dieses Buch über den Klee lobt. Dieser Dampfplauderer hat außer „Deutschlandreise“ auch noch nichts Vernünftiges zu Papier gebracht. Ich mag sie eben beide nicht.
14. Siegfried Lenz: Schweigeminute (2)
Die Liebe ist eine feine Sache und das Wichtigste auf der Welt. Daher sollte man das Schreiben über die Liebe den Menschen überlassen, die wissen, wie sich Literatur anfühlen muss. Lenz kann das. „Schweigeminute“ ist ein latent trauriges und wunderschönes Buch – und neben Max Frischs „Montauk“ mein neuer Klassiker für einsame Stunden. Wer richtig gut drauf kommen will, sollte andere Geschichten lesen.
15. Sven Regener: Der kleine Bruder (oW)
Schon ein bisschen unheimlich, dass auch das letzte (?) Werk der „Lehmann-Trilogie“ so gut „funktioniert“. Egal, ob man vorher die „Neue Vahr Süd“ oder „Herr Lehmann“ gelesen hat – das Buch „Der kleine Bruder“ ist unterhaltsam, hält eine Menge Lacher parat und ist – wie Duves „Taxi“ – ein Spiegel der 80er. Sven Regener ist für mich ein guter Schriftsteller und ein noch besserer Marketingexperte. Chapeau!
16. W. Somerset Maugham: Auf Messers Schneide (2)
17. Günter Dahl: Was wären wir ohne uns. Geschichten am Rand (2,5)
Teilweise nette Geschichten. Am Lustigsten ist eigentlich, dass das Buch von 1984 ist und damals der Blick auf die Welt noch ein ganz anderer war, als das heute der Fall ist.
18. Karen Duve: Taxi (4)
Alle haben es schon gelesen und alle haben es mir empfohlen. Doch ich finde es langweilig. Vielleicht wird es aber noch viel besser, bislang hab ich erst ein paar Seiten gelesen.
Diese Ach-ich-bin-so-antiheldisch-Protagonisten gehen mir jedenfalls sofort auf den Wecker. Und hier im „Taxi“" haben wir ein Paradeexemplar dieser Spezies. Aber ich hör schon auf rumzunörgeln und lese lieber weiter. Irgendwas muss doch dran sein an den ganzen Empfehlungen.
19. Walter Moers, Die Stadt der träumenden Bücher (2)
Hildegunst von Mythenmerz beschreibt seine Jugendabenteuer in der mysteriösen Stadt der träumenden Bücher, in der sich - man glaubt es kaum - alles um Bücher dreht. Selbst Gebäck wird in Buchform gereicht. Er macht sich auf, das Verbleiben eines berühmten Bücherjägers in den Katakomben unter der Stadt aufzuklären und stößt auf unheimliche Viecher, einen Geheimzirkel und die wertvollsten Bücher überhaupt.
Wohl eigentlich als Kinderbuch gedacht, ist die Erzählung ein richtig schöner Schmöker für Abende, an denen man mal nichts von Wirtschaftskrise, Afghanistan, Ypsilanti-Verrat und US-Wahl hören oder sehen will. Wer bereit ist, sich auf eine komplette Fantasiewelt einzulassen, der wird hier fündig. Sehr empfehlenswert.
20. Matt Ruff: Bad Monkeys (oW)
Hab grad erst angefangen zu lesen. Schon nicht schlecht, was da auf den ersten Seiten steht. Soll ja eine Art Thriller sein. Mal sehn, ob der Rest dieses Versprechen einlöst.
SACHBUCH
1. Hetty van de Rijt, Frans X. Plooij: Oje, ich wachse!: Von den 10 "Sprüngen" in der mentalen Entwicklung Ihres Kindes während der ersten 20 Monate und wie Sie damit umgehen können (oW)
2. Nils Bickhoff: Quintessenz des strategischen Managements (3)
Interessanter Stoff, aber so viele Fachbegriffe und eine echt trockene Schreibweise.
3. Michael Burmann, Dr. Rainer Heß, Bernd-Matthias Höke, Kerstin Stahl: Das neue VVG im Straßenverkehrsrecht (3)
Wer die Reform des Versicherungsvertragsgesetzes verpasst hat und wissen möchte, wie neuerdings die Kfz-Versicherung drauf ist, wenn man zum Beispiel bei Rot über die Ampel brettert und einen Vollkaskoschaden verursacht oder besoffen nach einem Unfall abhaut, ist hier richtig. Alle lustigen Einzelheiten über Obliegenheitsverletzungen und Gefahrerhöhung werden kurz und knackig erläutert. Spart zwar nicht den leidigen Kommentar Prölss/Martin, der hier von mir verrissen wurde, ist aber ein Lichtschimmer im Dunkel der Ahnungslosigkeit.
Warum gibt es eigentlich die Wahre Bücherliste? Weil sie beweist, dass Bestseller-Listen Bestseller-Listen sind. Und die Wahre Bücherliste die wahrscheinlich einzige Liste ist, die Bücher auflistet, die auch gelesen und nicht nur gelistet werden. Von echten Leserinnen und Lesern. Die noch echt lesen. |
analogarchi - 7. Nov, 20:00
Meine verehrten Damen und Herren,
da hab ich mich ja bei der Abfrage-Mail für diese Oktober-Bücherliste wohl etwas weit aus dem Fenster gelehnt. Ich bin zwar nicht rausgefallen, muss aber dennoch zugeben, mit den beiden Büchern nicht sehr weit gekommen zu sein. Eins, das dickere, hab ich angefangen, das andere ist schon verbogen, aber reingeguckt hab ich noch nicht.
Umso mehr freue ich mich, dass ein paar verschollen geglaubte alte Bekannte wieder die Liste frequentieren. Weiter so. Ich bin bald auch wieder dabei! Und einen Neuzugang haben wir: Herzlich willkommen, Susanne!
Wie immer gilt: Mit Schulnoten-Benotung in Klammern. Und Leserkommentaren in Grün. Ach ja: Die Zahlen vor den Buchtiteln hab ich nur der Ordnung halber eingeführt.
BELLETRISTIK
1. John Updike: Ehepaare (2)
2. Robert Ludlum: The Parsifal Mosaic (3-)
Es zieht sich ...
3. Tanja Kinkel: Säulen der Ewigkeit (3+)
Historienschinken. Spielt in Ägypten Anfang des 19. Jahrhunderts. Ein Buch, das sich gut lesen lässt, für das man aber einfach mal ein paar Stunden Zeit am Stück haben sollte. Sonst fällt es schwer, in die fremde Welt einzutauchen.
4. Marc Buhl: 375 (2-)
Geschichte eines 40-jährigen Antiquitäten-Händlers, der sich zu erschießen versucht, dabei aber "nur" sein Gedächtnis verliert. Er kann sich nur an die Zeit als Häftling der Stasi erinnern. Er muss sich eine neue Identität aufbauen. Sprachlich gelungen.
5. Tamas Gellert: Der Lasermann (oW)
Umfassende, die zeitlichen Umstände sehr gut beschreibende Biografie des deutsch-schwedischen Serienattentäters und Bankräubers, der die Gegend um Stockholm Anfang der 90er durch seine Jagd auf Ausländer in Angst und Schrecken versetzte. In einer Weise geschrieben, dass man irgendwann den Killer sympathisch findet. Erschreckend. Sehr packend.
6. Greg Iles: Bisswunden (oW)
Nen typischer Ami-Thriller mit zwei parallelen Handlungssträngen und etwas Privatkram der Ermittler nebenher. Spannende Verknüpfungen und geschickt verwobene Auflösung (bin fast am Ende).
7. Gayle Tuffts: Miss Amerika (oW)
Einfach treffend und zum Lachen, wie Gayle die Deutschen sieht und liebt. Auch ihre aufregende Vergangenheit im deutschen Künstler- und Musikermilieu ist immer wieder für Turbulenzen gut. Ich habe sie einmal live gesehen und kann durch die Interpunktion genau hören, wie sie die Texte aussprechen würde. :-) Ich hoffe, dass andere Leser die Ausrufezeichen nicht nerven ... Beschert fröhliche Stunden und Einblicke in die Welt als "Showstar"!
8. Iris Hanika: Treffen sich zwei (5)
Habe ich gekauft, weil es noch das Interessanteste schien von der Shortlist des Deutschen Buchpreises, aber ich fand es langweilig und die Figuren völlig unsympathisch.
9. Stefan Merill Block: Wie ich mich einmal in alles verliebte (2)
Wunderbarer Titel, das musste ich lesen. Und es ist typisch amerikanisch: solide konstruiert, tolle Figuren, die gut in berührende Szenen geführt werden. Der Sachbezug, den so viele T.C.-Boyle-Adepten haben, hätte ökonomischer gestaltet werden können, aber man kann ja blättern. Ach ja: Es geht um Zwillingsbrüder, in den 1920er-Jahren geboren, und um einen Teenager aus unserer Gegenwart, die beide bzw. alle drei eine Alzheimerlinie in der Familie haben und dieser nachforschen - auf die ein oder andere Weise.
9. Daniel Glattauer: Gut gegen Nordwind (1)
Ich habs zugegebenermaßen nicht zum ersten Mal gelesen, aber sooo gerne wieder. Tolle Unterhaltung! Hach, was fürs Herz und zum Lachen, und dabei kein bisschen blöde.
SACHBUCH
1. Osho: Mut: Lebe wild und gefährlich (oW)
2. Jens-Uwe Meyer: Journalistische Kreativität (oW)
Leider kann ich im Moment noch nicht mehr zu dem Buch sagen … Darum keine Bewertung und kein Kommentar
Warum gibt es eigentlich die Wahre Bücherliste? Weil sie beweist, dass Bestseller-Listen Bestseller-Listen sind. Und die Wahre Bücherliste die wahrscheinlich einzige Liste ist, die Bücher auflistet, die auch gelesen und nicht nur gelistet werden. Von echten Leserinnen und Lesern. Die noch echt lesen. |
analogarchi - 11. Okt, 21:27
Wenn ich den Stapel unbearbeiteter Post neben unserem Wohnzimmertisch sehe, wird mir immer komisch. Und ich sage mir: Das kannst du auch noch nächste Woche lesen. Wenn ich nach 14 Tagen wieder auf diesen Stapel schaue, ahne ich, wie Zeit in der Lage ist, sich auszudehnen. Nicht auszudenken, das würde immer so weitergehen. Geht es wohl auch. Und zwar mit dieser Bücherliste, die etwas später online ist, was nicht schlimm ist, weil die nächste Liste dafür etwas früher kommt. Was der Beweis dafür ist, dass sich Zeit auch zusammenziehen kann.
Nun gehet hin und leset. Und wundert euch mit mir, dass Osho gleich zweimal auf der Liste ist. Und dass die Einsender dieser Buchtitel zwei von einander völlig unabhängige Menschen sind.
Wie immer gilt: Mit Schulnoten-Benotung in Klammern. Und Leserkommentaren in Grün.
BELLETRISTIK
• Khaled Hosseini: Drachenläufer (oW)
• Nicole Krauss: Die Geschichte der Liebe (1)
Sehr schönes Buch, sehr nett geschrieben. Manchmal aber verwirrend, wegen der vielen Namen und wechselnden Perspektiven.
• Robert Ludlum: The Parsifal Mosaic (3-)
• Heinrich Mann: Die Vollendung des Königs Henri Quatre (2+)
Dieser Band 2 ist ebenso schön wie Band 1 (Die Jugend des Königs Henri Quatre). Henri ist jetzt endlich in Paris, endlich König, endlich im Louvre. Doch der Louvre ist ein geplündertes Geisterschloss. Und der König ist erschöpft und pleite. Die Geschichte von Frankreichs gutem Herrscher zieht sich, ist aber dicht und sinnlich und passt zu Herbstabenden in Bilk.
• Erlend Loe: Doppler (2)
Sehr lustig. Doppler ist alles zu viel und verkriecht sich einsam im Wald bei Oslo. Sehr bescheuerte Einfälle und amüsanter Schreibstil.
• Jane Johnson: Die zehnte Gabe (3)
Ein Schmöker; wer Kearsley mag, wird diesen auch gut finden.
• Georges Simenon: Maigret und die kleine Landkneipe (oW)
• Paul Bowles: Gesammelte Erzählungen I (1-6)
Schwieriges Buch. Schwieriger Stoff. Schwieriger Autor? Die Geschichten faszinieren. Sie sind auch spannend. Aber dann folgt immer wieder ein Ende, das verstört. Da bist du dann allein gelassen mit der alles vernichtenden Frage: "Was will uns der Autor mit dieser Geschichte sagen?" Ich weiß nicht, ob ich das Buch empfehlen kann. Ich habe auch noch nicht alle Geschichten gelesen. Schlecht ist es nicht. Bis jetzt aber auch noch nicht so richtig gut.
SACHBUCH
• Osho: Mut: Lebe wild und gefährlich (oW)
• Osho: Ego: Von der Illusion zur Freiheit (2)
Streckenweise beeindruckendes Buch, in dem der „Guru formerly known as Baghwan“ (ja, der mit den 99 Rolls Royce) dem Leser den Spiegel vorhält und die Illusion eines eigenständigen Selbst in der Luft zerpflückt. Wenn man sich auf die Gedankengänge einlässt, eröffnen sich ganz neue Perspektiven. Man muss danach nicht als ekstatisch herumhüpfender, in rote Betttücher gehüllter Sannyasin in einem indischen Ashram enden. Kann man aber …
Warum gibt es eigentlich die Wahre Bücherliste? Weil sie beweist, dass Bestseller-Listen Bestseller-Listen sind. Und die Wahre Bücherliste die wahrscheinlich einzige Liste ist, die Bücher auflistet, die auch gelesen und nicht nur gelistet werden. Von echten Leserinnen und Lesern. Die noch echt lesen. |
analogarchi - 13. Sep, 21:59
Keine versteckten Fragen. Keine versteckten Hinweise. Nur noch Klartext. Zwischen den Zeilen lesen ist nicht mehr. Ab jetzt ist alles eindeutig. Explizit. Und unmittelbar. Absolut direkt. Zielgenau. Und ergebnisorientiert. Also auch ohne Vorgeplänkel. Bringt doch eh nichts.
Die Wahre Bücherliste für den Monat August im Jahr 2008. Mit Schulnoten-Benotung in Klammern. Und Leserkommentaren in Grün.
BELLETRISTIK
• Ken Follet: World Without End (1)
• Chuck Klosterman: Eine zu 85 % wahre Geschichte (2)
Wer auf das Thema Musik kann (sehr viel Bezüge zu Songtexten und Bands, aber das ist unter anderem auch Thema des Buches) und eine tatsächliche Kaskade an guten Ideen, der sollte sich das Buch zur Brust nehmen.
• Muriel Barbery: La elegancia del erizo (1,5)
• Colin Cotterill: Dr. Siri und seine Toten (3)
Vergnüglich. Ein 72-jähriger Arzt wird zum staatlichen (und einzigen) Leichenbeschauer von Laos ernannt. Nun ja, ein Arzt ist nun nicht gerade ein Pathologe, aber es gibt ja die beiden französischen Lehrbücher aus dem Jahre 1948. Und politisch vorsichtig muss man auch sein - erst recht, wenn man ein Schwejk-Verhältnis zu den staatlichen Stellen hat.
• Heinrich Mann: Die Jugend des Königs Henri Quatre (2, für meinen Geschmack, also Vorsicht!)
Toller, langer, seltsamer Ritter-Roman. Das objektiv Historische gibt den Hintergrund: die Jugend Henris in den Pyrenäen, die Glaubenskämpfe, die Hochzeit mit Margot und die Bartholomäus-Nacht. Ein zerrissenes Reich, kranke Könige, verführtes Volk. Wer möchte, kann sich an die Nazis erinnert fühlen, wenn in Paris die Liga das Volk aufpeitscht.
Das Tolle an dem Roman ist aber, dass wir alles und alle, die da Geschichte machen und sind, so intensiv erleben. Aus der Distanz und auch ganz nah, mal von außen, mal von innen. Mal stecken wir im Kopf Henris und manchmal im Mörderhirn der Katharina von Medici. Alles leuchtet ein, alles bleibt uns fremd. Mitfiebern müssen wir nicht, denn alles ist sehr gedichtet - und erscheint mehr als Vision denn als eine Geschichte.
Ich freu mich schon auf Band 2: „Die Vollendung des Königs Henri Quatre“
• Carlos Ruiz Zafón: Der Schatten des Windes (1)
Das Buch macht süchtig!
• Elizabeth Subercaseaux: Eine Woche im Oktober (3)
• Jorge Bucay: Komm, ich erzähl dir eine Geschichte
SACHBUCH
• Elisabeth Raether und Jana Hensel: Neue deutsche Mädchen (2)
• Manfred Breuckmann: Mein Leben als jugendlicher Draufgänger (3)
Warum gibt es eigentlich die Wahre Bücherliste? Weil sie beweist, dass Bestseller-Listen Bestseller-Listen sind. Und die Wahre Bücherliste die wahrscheinlich einzige Liste ist, die Bücher auflistet, die auch gelesen und nicht nur gelistet werden. Von echten Leserinnen und Lesern. Die noch echt lesen. |
analogarchi - 10. Aug, 08:39
Ein wenig enttäuscht war ich schon, dass mir niemand auf meine versteckte Frage vom letzten Mal geantwortet hat. Kann doch wohl nicht sein, dass keiner "Mein Herz so weiß" gelesen hat, oder?
Davon ab: Der Sommer ist da. Und ich hab auch endlich mal wieder etwas mehr Zeit, ein Buch zu lesen. Dafür scheinen allerdings einige viele im Urlaub zu sein. Die Liste fällt wird im nächsten Monat hoffentlich wieder etwas ausführlicher aus.
Und jetzt kommt die Liste. Diesmal mit Schulnoten benotet. In
grün wie schon beim letzten Mal: die Kommentare der Leser.
BELLETRISTIK
• Matt Ruff: Ich und die anderen (2)
Die Geschichte zweier Menschen mit multipler Persönlichkeit. An sich ein ernstes Thema. Aber Ruff gelingt eine spannende, lustige, nur manchmal schreckliche Geschichte. Lesenswert.
• Stieg Larsson: Verdammnis (2)
• Alfred Döblin: Wallenstein (oW)
Ich kann das noch nicht benoten, bin erst auf Seite 16 (von etlichen hundert). Es scheint ein prächtiges Epos zu sein, detailreich, aber auch grob. Handlung spartanisch, sehr sinnliche Sprache. Syntax und Interpunktion eigenmächtig. Historisches und Legendäres wird einträchtig gleichrangig erzählt. Also, wer hätte das gedacht - in Form und Inhalt schön expressionistisch. Ein Liebhaberstück. Nächsten Monat kann ich hoffentlich Näheres sagen. (Dann bin ich bestimmt schon auf Seite 21.)
• Robert Ludlum: The Parsifal Mosaic (oW)
• Tony Hillerman: Die Nacht der Skinwalkers (1)
• Luis Sepúlveda: Un viejo que leía novelas de amor (3,5)
• Haruki Murakami: Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt (1)
• Herman Hesse: Narziß und Goldmund (oW)
• Jennifer Crusie: Anyone but you (oW)
• Gwendoline Riley: Cold Water (oW)
• Rocko Schamoni: Sternstunden der Bedeutungslosigkeit (2,5)
Sehr nettes Buch, das selbstredend keine große Literatur ist. Aber doch mitunter spannend und mit Wortwitz ausgestattet. Mit kuriosen Einfällen. Ich mag es. Vielleicht les ich sogar noch das erste Buch von ihm. Mal sehn.
SACHBUCH
• Christoph Grunenberg: Summer of Love. Psychedelische Kunst der 60er Jahre (2)
Recht spannend, etwas über die künstlerischen Hintergründe einer Zeit zu lesen, die eigentlich immer nur mit Drogenrausch gleichgesetzt wird. Viele schöne bunte Bilder!
Warum gibt es eigentlich die Wahre Bücherliste? Weil sie beweist, dass Bestseller-Listen Bestseller-Listen sind. Und die Wahre Bücherliste die wahrscheinlich einzige Liste ist, die Bücher auflistet, die wirklich gelesen und nicht nur gelistet werden.
analogarchi - 6. Jul, 19:51
So langsam, aber sicher kristallisiert sich heraus, dass "Der analoge Architekt" ein monothematischer Blog ist. Was nicht schlimm ist. Aber ich wollte das mal feststellen.
Womit ich auch schon beim nächsten Thema bin: In "Mein Herz so weiß" packt Juan, der Ich-Erzähler, seinen Koffer immer sofort aus, wenn er heimgekommen ist. Das hab ich behalten. Aber leider nicht mehr, warum. Eine Frage, mit der ich mich jetzt schon seit ein paar Tagen herumplage.
Nun gut, ich will euch nicht mit meinen Wissenslücken aufhalten, sondern gleich zur aktuellen Bücherliste überleiten: Here we are! Viel Spaß beim Lesen! In
grün wie schon beim letzten Mal: die Kommentare der Leser.
BELLETRISTIK
• Frank Schätzing: Tod und Teufel
• T. C. Boyle: World's End
• Elizabeth George: Wer die Wahrheit sucht
• Patrick Süskind: Das Parfum
• Ken Follett: The Pillars of the Earth
• Sophie van der Stap: Heute bin ich blond. Das Mädchen mit den neun Perücken [" Krebsbuch, Biographisch, gut."]
• Henning Mankell: Kennedy's Hirn Jean-Dominique Bauby: Schmetterling und Taucherglocke
• Stewart o`Nan: Letzte Nacht John Niven: Kill your friends ["Ziemlich krass! Das Wort "verfickt" taucht auf jeder Seite mindestens einmal auf. Nach wenigen Seiten hasst man die Hauptfigur. Liebenswert ist dieses Buch nicht."]
SACHBUCH
• Christian Berndt, Robert Pütz (Hrsg.): Kulturelle Geographien. Zur Beschäftigung mit Raum und Ort nach dem Cultural Turn.
• Christoph Grunenberg: Summer of Love. Psychedelische Kunst der 60er Jahre
• Julia Cameron: Der Weg des Künstlers ["Für mich als Konfessionslose nicht ganz nachvollziehbar, dass ein Gott Einfluss auf meine Kreativität haben soll. Aber man kann für zwölf Wochen ja mal ihrem Programm folgen. Vielleicht bringt es was."]
• Albrecht Beutelspacher: Kryptologie
Warum gibt es eigentlich die Wahre Bücherliste? Weil sie beweist, dass Bestseller-Listen Bestseller-Lsten sind. Und die Wahre Bücherliste die wahrscheinlich einzige Liste ist, die Bücher auflistet, die wirklich gelesen werden.
analogarchi - 8. Jun, 13:43
Ach ja, schon wieder ein Monat rum. Und dabei stell ich doch gleich mal fest, dass es die Wahre Bücherliste jetzt schon länger als ein Jahr gibt. Eigentlich ein Grund zum Feiern. Stoßen wir also an: "Kling Klong!".
Jetzt ist aber Schluss mit Lustig. Jetzt kommen die Bücher - heute mal etwas rudimentärer als sonst. Allerdings mit sehr lustigen Buchtiteln. Meine Favoriten: "Lusthängen" und "Wortstoffhof". Viel Spaß beim Lesen. Ich geh jetzt im Bett. Gute Nacht!
BELLETRISTIK
• Kiran Desai: Der Guru im Guavenbaum
• Frank Schätzing: Die dunkle Seite
• Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt
• Albert Camus: Der Fall
• Axel Hacke: Wortstoffhof
• Andrej Turgenew: Schlafen und glauben
• Ken Follet: Un mundo sin fin (Die Tore der Welt)
• Chris Cleave: Lieber Osama ["Bei einem Spiel Chelsea gegen Arsenal fliegt das Stadion in die Luft, 1000 Menschen sterben. Eine Mutter sieht die Explosion im TV, während sie gerade ihren Mann betrügt - der, wie ihr Sohn, den Anschlag nicht überlebt. Nach Wochen im Krankenhaus macht sie sich daran, Osama einen Brief zu schreiben, über ihr Kind, das sie verloren hat, damit er einsieht, seine Bomben sind der falsche Weg. Das klingt dramatisch mit Gefahr zum Schmalz, geht aber an Stellen unter die Haut, die man nicht kannte, und bringt einen in all seiner Tragik auch immer wieder zum Lachen. Ziemlich gut."]
• Irvin D. Yalom: Der Panama-Hut. Oder: Was einen guten Therapeuten ausmacht.
• Hubert Neumann: Lusthängen
• Anneli Schinkel: Seidentochter
• Ingrid Strobl: Tödliches Karma
• David Baldacci: The Collectors
• Charlotte Link: Die letzte Spur
• Markus Zusak: Die Bücherdiebin
• Charlotte Roche: Feuchtgebiete
• John Boyne: Der Junge im gestreiften Pyjama
• Raymond Queneau: Zazie dans le métro ["ziemlich sprachakrobatisch und sehr toll; Zazie ist aber eine furchtbare pubertäre Nervensäge; dafür ist ihr Onkel Gabriel, der als Nachtclubtänzerin arbeitet, umso sympathischer"]
• Ken Follett: Die Säulen der Erde
• Mika Waltari: Sinuhe, der Ägypter ["Ein wunderschönes Buch, das einen nicht nur inhaltlich sondern auch sprachlich ins alte Ägypten entführt. Der alte Sinuhe erzählt aus seiner Verbannung von seinem bewegten Leben. Als Findelkind wird er von dem Armenarzt Senmut und seiner Frau Kipa aufgezogen und wird selber Arzt. Leider gerät er an die falsche Frau, verliert alles und begibt sich mit seinem Sklaven Kaptah auf eine lange Reise durch die versunkenen Weltreiche der Antike. Mit den Frauen wird's nie was, dafür findet er nach seiner Rückkehr nach Ägypten neue gefährliche Freunde, die ihn für ihre politischen Ränke einspannen, so Amenophis IV, besser bekannt als Echnaton, Haremhab, der später Pharao wird und und und. Dazu erfährt er auch das Geheimnis seiner Herkunft. Ein richtig gelungener Historienschmöker, der historische Tatsachen mit der Lebensgeschichte eines Antihelden verbindet (wirklich selten, weil entweder Historienromane eher Fach- oder Frauenbücher (mit Frauen die natürlich alles meistern, z. B. die unsägliche Päpstin) oder Heldensagen sind) und der vor allem reinhaut, wenn man ihn an Deck eines Kreuzfahrtschiffes auf dem Nil liest."]
• Anja Förster: Alles außer gewöhnlich
SACHBUCH
• Volker Wolff: Das ABC des Zeitungs- und Zeitschriftenjournalismus ["ja, das hält sich …"]
• Burton G. Makiel: Von der Wall Street zur Chinesischen Mauer
• Rainer Sache: Wie manipuliere ich meinen Partner - aber richtig
• Horst Siebert: Lernmotivation und Bildungsbeteiligung ["Gutes Buch für Menschen, die sich mit der Erwachsenenbildung beschäftigen. Darin sind die wichtigsten Theorien zur Motivation von Lernenden aufgeführt und einander gegenübergestellt. Man muss nur wissen, dass der Autor ein Konstruktivismus-Fan ist, das muss man bei der Lektüre entsprechend einordnen."]
Warum gibt es eigentlich die Wahre Bücherliste? Weil sie beweist, dass Bestseller-Listen Bestseller-Lsten sind. Und die Wahre Bücherliste die wahrscheinlich einzige Liste ist, die Bücher auflistet, die wirklich gelesen werden.
analogarchi - 6. Mai, 22:49
Guten Tag, liebe Leser, liebe Mitmacher und Gleichgesinnte,
weiter geht es mit der April-Liste. Diesmal ohne viel Worte. Die Liste erklärt sich ja hoffentlich von selbst.
Update: Ein paar Leute haben ihre Bücher nachnominiert. Was neu ist, ist in Blau. Ist ja kein Ratespiel hier.
BELLETRISTIK
• Miranda July: No one belongs here more than you.
[Leserkommentar:] Ich habe es ja schon so ein bisschen mit Kurzgeschichten-Bänden. Viele nerven mich aber leider bei jeder zweiten Story - nicht so dieser Band von Miss July. Wundervolle Sprachbilder, schöne Ideen, zauberhaft und dabei immer ein bisschen abwegig erzählt: großartig!
• Christiane Geldmacher (Hg.): Hell's Bells. Kriminalgeschichten.
[Leserkommentar:] Nochmal Kurzgeschichten, diesmal thematisch eingegrenzt. Und nochmal: chapeau. Großer Lesespaß!
• Ken Follett: Los Pilares de la Tierra
• Sabine Ebert: Das Geheimnis der Hebamme
• Michail Bulgakow: Der Meister und Margarita
[Leserkommentar:] Kann ich sehr empfehlen, allerdings nur Leuten, die Schräges mögen. Am besten ist, dass Pontius Pilatus drin vorkommt und dass man endlich erfährt: Judas hat sich gar nicht selbst umgebracht. Auch über den Satan lernt man was und über die Liebe (nämlich, dass sie entweder einfach so vorhanden ist oder nicht). Ja, und wie die Menschen so lebten, damals in Moskau, als der Satan zu Besuch kam, das ist auch interessant. Lauter Hauswarte, Gemeinschaftsküchen, Literatenvereinigungen. Me gusta!
• Jan Seghers: Ein allzu schönes Mädchen.
[Leserkommentar:] Es handelt sich um einen Kriminalroman, bei dem der Täter für den Leser relativ früh erratbar ist. Ich bin trotzdem dabeigeblieben, weil mir die Darstellung des Kommissars und diverser Nebenfiguren sehr gut gefiel. Außerdem gibt es knapp vor Schluss noch zwei überraschende Wendungen, die für ein Happy End sorgen.
• Alexander Osang: Lennon ist tot
• John Grisham: The Innocent Man
• Irvine Welsh: Porno
[Leserkommentar:] An die Umgangssprache, in der das Buch geschrieben ist, habe ich mich gewöhnt. Aber was mich wahnsinnig macht: Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, aber der Protagonist wechselt von Kapitel zu Kapitel. Und da es viele Protagonisten gibt, ist es recht schwierig von Beginn eines Kapitels an zu wissen, wessen Geschichte gerade weitergesponnen wird. Außerdem habe ich gestern die am ekelhaftesten beschriebene Sexszene meines ganzen Lebens gelesen. Immerhin hat sie einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen: Ich könnte sie von einem Würgereiz begleitet wiedergeben. Warum ich das Buch trotzdem weiterlese? Ich möchte wissen, ob die ehemaligen Trainspotting-Boys es schaffen, diesen Film zu Ende zu drehen.
• Juli Zeh: Schilf
• Charlotte Roche: Feuchtgebiete
• Wilhelm Genazino: Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman.
• Richard Yates: Elf Arten der Einsamkeit.
• Dieter Nuhr: Gibt es intelligentes Leben?
• Markus Zusak: Die Bücherdiebin
• Sharon Dogar: Salzwassersommer
• Robert Weninger: Streitbare Literaten
• Francois Lelord: Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück
[Leserkommentar:] Kann ich nur empfehlen! Meine Meinung: Ein wunderbares, leicht zu lesendes Buch über das Glück dieser Erde. So jeder wird sich darin wiederfinden, schmunzeln, lächeln, und mit Sicherheit Parallelen zum eigenen Leben sehen. Es bringt einen auf den Boden der Tatsachen zurück (sollte man gerade an der Decke schweben) bzw. erinnert einen, was wirklich wichtig ist im Leben.
• Wladimir Kaminer: Mein Leben im Schrebergarten
• Regine Sylvester: Bis hierhin. Und wie weiter? Nachrichten aus einem Frauenleben
SACHBUCH
• Roland Lippuner: Raum Systeme Praktiken. Zum Verhältnis von Alltag, Wissenschaft und Geographie
•
• Dominik Reuscher: Windows Vista, Internet & E-Mail
[Leserkommentar:] Verständlich geschrieben
• Dominik Reuscher: Ihr Vista-PC: aufbauen, einrichten, aufwerten
[Leserkommentar:] Verständlich geschrieben
• Volker Wolff: ABC des Zeitungs- und Zeitschriftenjournalismus
• Dirk Lehmanski; Michael Braun (Hrsg.): Das Schreibbuch.
Warum gibt es eigentlich die Wahre Bücherliste? Weil sie beweist, dass Bestseller-Listen Bestseller-Lsten sind. Und die Wahre Bücherliste die wahrscheinlich einzige Liste ist, die Bücher auflistet, die wirklich gelesen werden.
analogarchi - 9. Apr, 09:07
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitmacherinnen und Mitmacher, liebe Gleichgesinnte!
Wir haben eine neue Mit-Buch-Einschickerin auf der Liste: Stefanie, herzlich willkommen!
Ansonsten freue ich mich über die vielen Einsendungen für die März-Liste. 68 Damen und Herren habe ich angeschrieben, 15 verwertbare Mails kamen zurück. Das ist ein guter Schnitt, wie ich finde – und auf jeden Fall steigerungsfähig.
Sicherlich stellt sich dem ein oder anderen jetzt die Frage, warum auf der Liste mehr als 15 Buchtitel aufgeführt sind! Nun, das ist schnell erklärt: Es gilt halt viele Parallel-Buch-Leser.
Und wer sich fragt, warum auf der Liste so viele spanische Buchtitel aufgeführt sind, dem verrate ich, dass nur eine echte Spanierin auf der Liste ist.
Jetzt viel Spaß mit der März-Liste! Ich wünsche euch gute Anregungen – und freue mich auf riesig viel Feedack! Bis zum nächsten Mal!
PS: Sollte ich jemanden vergessen haben, kurze Mail an mich. Dann mach ich aus Vergessen ein Erinnern.
BELLETRISTIK
• Ken Follet: Un mundo sin fin
[Leserkommentar]: Das ist die Fortsetzung von „Die Säulen der Erde“
• Clive St. Lewis: Das Wunder von Narnia
• Markus Zusak: Die Bücherdiebin
• David Baldacci: Simple Genius
• Tess Gerritsen: Schwesternmord
• Jan Weiler: Antonio im Wunderland
• Lutz Becker: texttourismus. Eine Benefiz-Lesereise
[Leserkommentar]: Grrr. Kurzgeschichten, speziell in Anthologien, haben dann doch immer den "Nachteil", dass man recht lange an ihnen liest - sie lassen sich zu leicht immer mal wieder beiseite legen. Dafür weiß ich mittlerweile, dass es bald einen zweiten Band des texttourismus geben wird und man unter www.texttourismus.de am Autorenwettbewerb teilnehmen kann.
• Arundhati Roy: Der Gott der kleinen Dinge
[Leserkommentar]: Ungewöhnlich wortmalerische Sprache. Ein Beispiel: „Augenblicke wie diesen hüteten die Zwillinge wie einen Schatz und fädelten sie wie wertvolle Perlen auf eine (etwas kärgliche) Kette.“
• Ken Follet: Eisfieber
• Frank Goosen: Pink Moon
• Ken Follett: Los Pilares de la Tierra
• Mauro Entrialgo: El demonio rojo
• Josè Saramago: Die Stadt der Sehenden
• Francois Lelord: Hector und die Geheimnisse der Liebe
• Avram Kantor: Die erste Stimme
• Wilhelm Genazino: Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman
• Lily Brett: Chuzpe
SACHBUCH
• Maxie Wander: Guten Morgen, du Schöne
[Leserkommentar]: In der Überzeugung, jedes Leben sei berichtenswert, hat Maxie Wander Frauen interviewt - aus den Protokollen entstand dieses Buch. Nicht spektakulär, aber sehr hübsch
• Deborah Curtis: Touching from a Distance
• Margarete I. Ersen-Rasch: Güle güle (Arbeitsbuch)
[Leserkommentar]: "Türkisch ist keine schwere Sache" behauptete unser Lehrer keck in der ersten Stunde - bezüglich der Grammatik mag er recht haben. Aber Aussprache und Schreibweise? Quälend! Hiermit wird daheim geübt, um im Unterricht den Anschluss nicht zu verpassen
• Volker Wolff: ABC des Zeitungs- und Zeitschriftenjournalismus
• Jim Rogers: Investieren in China
[Leserkommentar]: Netter Wechsel zwischen Fakten und Geschichten
• Thich Nhat Hanh: Kein Werden, kein Vergehen. Buddhistische Weisheit für ein Leben ohne Angst.
[Leserkommentar]: Empfehlung meines Yoga-Lehrers, erleuchtungsverdächtig ;-)
Warum gibt es eigentlich die Wahre Bücherliste? Weil sie beweist, dass Bestseller-Listen Bestseller-Listen sind. Und die Wahre Bücherliste die wahrscheinlich einzige Liste ist, die Bücher auflistet, die wirklich gelesen werden.
analogarchi - 8. Mär, 19:38
Das macht dann doch wieder richtig Spaß! Nachdem die Jahresbücherliste nicht so viele Einsendungen eingebracht hat, ist die Februar-Liste umso voller geworden. Das freut mich. Vor allem, weil die Vielfalt mich jedes Mal aufs Neue überrascht. Interessant ist aber auch, dass Ken Follett es immer wieder mit seinen Säulen auf die Liste schafft. Diesmal auf Spanisch und Englisch. Einfach unverwüstlich der Mann ...;-)
Also dann: Viel Spaß mit der Liste! Ach ja, und schreibt mir doch mal, wie ihr die Anordnung der Kommentare findet. Und ob die Liste übersichtlich genug ist. Danke!
BELLETRISTIK
• Ken Follett: Los Pilares de la Tierra (Die Säulen dieser Erde)
• Carl Zuckmayer: Der Hauptmann von Köpenick. Ein deutsches Märchen in drei Akten.
KOMMENTAR DES LESERS: „Einfach immer wieder ,gottvoll’“.
• Holm Friebe und Kathrin Passig: Das nächste große Ding. Kolumnensammlung
• Haruki Murakami: Tokyo Blues (Norwegian Wood)
KOMMENTAR DES LESERS: „Kommt mir sehr Comic-artig vor: Tiefgang durch Details oder besser Innenwelt durch Außenweltlandschaften. Das hätte ich lieber mit 17-18 gelesen. Da wäre der Selbst-Wiedererkennungseffekt viel krasser gewesen.“
• Stephen L. Carter: Schachmatt
KOMMENTAR DES LESERS: „Ein US-Krimi um Mord und (Un)gerechtigkeit und clevere Schachzüge in den Rängen des obersten Gerichtshofes. Bin gerade erst über den Plot hinaus, aber bereits zum Bleiben aufgefordert.“
• Bret Easton Ellis: Lunar Park
• Julia Franck: Die Mittagsfrau
KOMMENTAR DES LESERS: „Ich lese das Buch gerne. Überzeugende Sprache. Irritierend sind die Perspektivwechsel mitten in einer Szene. Der Leser hüpft manchmal von Figur zu Figur. Ich lese die Gedanken der eine Hauptfigur und - zack - bin ich im Kopf einer anderen Person. Sehr ungewöhnlich. Wäre das Buch zum Beispiel ein Krimi, würde ich das schlecht finden, weil es mich aus der Geschichte reißt. Aber so ... Wer den Deutschen Buchpreis gewinnt, darf seine Leser irritieren. Es sei denn, diese Perspektivwechsel sind nicht bewusst gesetzt ... Fazit: Lesenswert.“
• Anna Gavalda: Ich wünsche mir, daß irgendwo jemand auf mich wartet
• Tess Gerritsen: Schwesternmord
• Ken Follett: The Pillars of the Earth
• Lutz Becker: texttourismus. Eine Benefiz-Lesereise.
KOMMENTAR DES LESERS: „Vierzig bekannte und unbekannte Autoren schreiben zusammen Kurzgeschichten zum Thema „Reise“, klar, dass in ihren Koffern auch jede Menge Meta-Ebene steckt. Kurzweilig, unterhaltsam, nicht immer neu, aber dafür umso erfrischender.
• Alice Munro: Something I've been meaning to tell you.
KOMMENTAR DES LESERS: “Im Kino lief gerade „An deiner Seite“ mit Julie Curtis, der Film basiert auf Munros Geschichte „A bear came over a mountain“ - die ist in dieser Sammlung zwar nicht enthalten, aber dafür andere Kleinode. Wobei nicht verschwiegen werden soll, dass eine gewisse Redundanz der Themen und Metaphern bei Frau Munro schon mitschwingt, irgendwann häufen sich die ,habe ich das nicht schon mal gelesen?’-Gedanken.“
• Minette Walters: Des Teufels Werk
SACHBUCH
• Hans-Ulrich Grimm: Echt künstlich
• Hanne Landbeck: Generation Soap. Mit deutschen Seifenopern auf dem Weg zum Glück.
• Volker Wolff: Das ABC des Zeitungs- und Zeitschriftenjournalismus
• Yongey Mingyur Rinpoche: Buddha und die Wissenschaft vom Glück
• Fouad Allam: Der Islam in einer globalen Welt
KOMMENTAR DES LESERS: „Legt u. a. die Quellen des islamischen Fundamentalismus offen, zitiert also die muslimischen Vordenker, Geistlichen, Philosophen, die maßgeblichen Einfluss auf die heutigen radikalen Strömungen haben. Interessant.“
• Remo H. Largo: Babyjahre
• Deborah Curtis: Touching from a Distance.
KOMMENTAR DES LESERS: “Wem das Biopic ,Control’ über Leben und Tod des Ian Curtis nur die Lust auf schöne Bilder und grandiose Musik gestillt, aber zu wenig über sein Leben verraten hat, dem sei dieses Buch seiner Ehefrau Deborah wärmstens ans Herz gelegt.
• Jon Cassar und Kiefer Sutherland: 24 - Twentyfour behind the Scenes.
KOMMENTAR DES LESERS: „,Das (Foto-)Buch zur Serie’, was brauchts der Wort mehr? Ach, eines vielleicht noch: großartig.“
Warum gibt es eigentlich die Wahre Bücherliste? Weil sie beweist, dass Bestseller-Listen Bestseller-Listen sind. Und die Wahre Bücherliste die wahrscheinlich einzige Liste ist, die Bücher auflistet, die wirklich gelesen werden.
analogarchi - 9. Feb, 22:18
analogarchi - 1. Feb, 11:47
Lang nicht mehr gebloggt. Kommt wohl aus der Mode. Oder ich zieh die falschen Sachen an. Stillstand muss aber nicht sein. Wofür gibt es wohl sortierte Studenten-Aufläufe: in der Mensa.
Da, wo du dich anstellst. In der Schlange. In der langen Reihe. Ein bisschen verschnaufen. Bis du an der Kasse bist. Denn dann musst du das Essen kaufen. Dann entscheidet sich, wer du bist. Nicht: ob arm oder reich. Sondern ob Student oder Bediensteter. Ist auch eine Geldfrage. Und eine Frage des Selbstwertgefühls.
Nachdem der große T. erst gestern noch meinte, ich gehe noch als Student durch, war ich dann doch enttäuscht, als die Dame an der Kasse lauwarm fragte: "Bediensteter"?
analogarchi - 23. Jan, 14:39