Dienstag, 7. August 2007

Schenken kannst du dir auch schenken.

Wie schön das Leben doch heute ist: Internet. Handy. Bankautomaten. Und bald machen Roboter die Hausarbeit. Wir beobachten sie dann aus der Ferne mit unseren Webcams. Und irgendwann lassen wir die Roboter dann von Robotern überwachen. Weil uns selbst das zu mühselig ist.

Alles ist einfach. Selbst den Strom zu wechseln. Und auch Geschenke sind nicht mehr das, was sie mal waren. Es fing damit an, dass Geldgeschenke so aufwendig verpackt werden, dass sie gar nicht mehr aussehen wie geschenktes Geld. Heute stellen die Einladenden einfach ne Spardose auf. Rein mit dem Geld. Und gut ist.

Mit Schenken hat das allerdings schon lange nichts mehr zu tun. Wir zahlen Eintritt für den Geburtstag, für die Party, für die Hochzeit. Vielleicht können wir dann ja auch auf Schadenersatz klagen, wenn die Feier mal ins Wasser fällt. Aber wahrscheinlich schließen das die allgemeinen Geschäftsbedingungen aus.
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Sonntag, 5. August 2007

Der Manta der Elite.

Ich will nicht über die Redakteure bei Spiegel Online meckern. Im Gegenteil. Ist es doch wunderbar witzig, was sie sich da als Zwischenzeile ausgedacht haben:

"Ordentlich Kohle machen wird zum Manta der frustrierten Eliten". [5.8.2007, 14.57 Uhr]
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Freitag, 3. August 2007

Die Tragik der Fernbeziehung.

Klaus: "Hattest du nicht mal ne Fernbeziehung mit einer Claudia in Berlin?".

Jens: "Ja, stimmt. Aber wir haben uns auseinandergelebt."
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Kannste mal gucken, was der Klimawandel macht?

"Ist der Klimawandel noch zu stoppen" lautet der Titel einer Veranstaltung, zu der ich eingeladen worden bin. Per E-Mail. Und sogar mit einem richtigen Brief. Es scheint wichtig zu sein.

Per Postkarte - und vorher schon mal telefonisch - bin ich zu einer Party eingeladen worden. Von einem Freund aus der Heimat.

Das Problem: Beides findet am selben Tag statt. Der Klimawandel und die Party. Ich glaube, ich bin ein ziemlicher Blödmann, wenn ich nicht zur Party gehe. Leider erfahre ich dann nicht, ob der Klimawandel noch zu stoppen ist.

Ich werde einen Abgesandten hinschicken, der für mich die wichtigsten Nachrichten über den drohenden Weltuntergang aufschreibt. Oder soll ich ihn lieber zur Party schicken? Vielleicht lügt er ja und erzählt mir einfach, dass der Klimawandel im Oktober kommt. Dann steh ich aber schön blöd da.
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Mittwoch, 1. August 2007

Sag's doch mal auf Deutsch!

"Die Zeit" hat festgestellt, dass unsere gute alte deutsche Sprache in Gefahr ist. Anglizismen bedrohen sie. Machen sie kaputt. Rauben ihr den deutschen Nerv. Schlimm ist das.

Schuld sind alle die, die immer nach Amerika fahren und von dort ganz viele wichtige Wörter mitbringen, die sie dann ganz oft und ganz besonders gerne auf deutschem Boden anwenden, um zu zeigen, dass sie in Amerika nicht nur zum Ground-ZeroEbene-Null-Angucken waren.

Einen Tag ohne Englisch. Geht das?

Damit wir alle mal erkennen, wie schlimm dieses Anglizismen-Zeuchs schon in uns selbst verwurzelt ist, empfehle ich einen Test: Versuch doch mal, einen ganzen Tag auf englische Wörter zu verzichten. Sag einfach mal alles auf Deutsch, was du sagen willst. Im Büro. Auf der Straße. Beim Bäcker. Und in der Schule. Meinetwegen auch im Kindergarten.

Wird schwierig. Aber einen Versuch ist es wert. Über deinen Erfahrungsbericht freue ich mich. Wenn du keinen Kommentar schreiben willst, schick mir einen E-Mail elektronischen Brief: lemski(at)cityweb.de - ich schaufel das dann anonymisiert in dieses Blog elektronische Tagebuch rein.

Dienstag, 31. Juli 2007

Wenn das Leben verschwindet.

Es gibt Leute, die kaufen sich einen USB-Stick und backuppen dort dann ihr ganzes Leben. So als Spiegelbild ihres Daseins. Den tragen sie dann immer mit sich herum. Weil sie ja ohne ihr Leben nicht leben können.

Pech dann, wenn der Stick mal weg ist. Verloren. Zertreten. Zerstört. Einfach weg. Dann ist das Leben gleich mit weg.

Egal - bei Karstadt, Kaufhof und Saturn gibt's ganz viele neue Leben. Vielleicht auch bei Aldi.
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Sonntag, 29. Juli 2007

Lass dich nicht beim Chatten erwischen!

Es gibt viele Dinge, die uns das Leben schwer machen: Spiele, Programme und überhaupt das Internet an sich. Und natürlich Instant-Messanger.

Manch eine Frau hat dabei ein schlechtes Gewissen. Weil sie eigentlich was tun müsste. Schreibt sie dann auch: "Muss jetzt weiterarbeiten - mein Freund putzt, weil ich arbeiten muss, und wenn er mich beim Chatten erwischt, gibts Ärger."
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Freitag, 27. Juli 2007

Warum sagen wir eigentlich nie die Wahrheit?

Bürosuche ist wie Wohnungssuche. Oder Partnersuche. Oder WG-Suche. Überall wirst du gemustert, geschätzt und bewertet. Eine falsche Antwort - und du kannst gehen. Vielleicht darfst du den Kaffee noch austrinken. Aber mehr nicht. Weg mit dir!

Das ist manchmal sehr schade. Vor allem, wenn du gerade dein Traum-Büro gesehen hast.

Die wenigsten Absagen kommen gleich an Ort und Stelle. Eher am Telefon. Oder per Mail. Obwohl die Menschen dann schon mutiger sind, versteigen sie sich gerne in schicke Ausreden, die ihnen zu ihrem Glück so gerade noch eingefallen sind:

"Leider muss ich Ihnen für das Büro jedoch absagen. Ich habe mich dafür entschieden, einen Teilzeit-Untermieter zu suchen."

Und ich kauf gleich die ganze Stadt auf, damit ich mir keine blöden Ausreden mehr anhören muss.
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Mittwoch, 25. Juli 2007

Schnell mal aus dem Glashaus geblickt.

Ach, es ist so schön, aus dem Glashaus heraus mit Steinen zu werfen. Zum Beispiel, wenn Spiegel Online schreibt:

"MySpace löscht 29.000 Sexualstraftäter"

Die Frage ist: Wie lösche ich einen Menschen? Einfach auf "Delete" drücken - und schwupps ist er weg? Geht das? Einfach das Himmelfahrtskommando von MySpace anrufen?

Und in dem Moment, in dem ich dies schrob, hat Spiegel Online selbst entdeckt, dass da was nicht stimmt. Wenige Minuten später stand da:

"MySpace löscht Profile von 29.000 Sittenstrolchen". Wär sonst ja auch wirklich zu hart gewesen.

Damit nicht genug. Noch mal ein paar Minuten später hat Spiegel Online erkannt, dass es nicht richtig ist zu sagen, dass jemand ein Sittenstrolch ist. Man muss das schon belegen können. Also schrob das Online-Magazin ein paar Minuten später:

"MySpace löscht Profile von 29.000 mutmaßlichen Sittenstrolchen"

Zum Glück ist die Zahl immer gleich geblieben.

PS: Dass sich die Überschrift mittlerweile schon wieder geändert hat, ist mir bekannt. Und egal.
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Sonntag, 22. Juli 2007

Eine Branche demontiert sich selbst.

Nicht erst seit Günter Wallraff sich aus dem Off in das neue "Zeit"-Magazin emporgeschlungen hat, bellen mir Call-Center die Ohren voll. Da eine Umfrage. Da ein kleines SKL- respektive NKL-Los. Da eine kleine Zeitschrift. Da ein bisschen Aktien-Kompott.

Und jetzt auch noch mein Hand-Telefon-Provider: "Sind Sie mit Ihrem Tarif zufrieden", fragt mich die professionelle Stimme. "Wissen Sie überhaupt, welchen Tarif ich habe?", frage ich zurück. Stottern. Knistern. Räuspern. "Nein, diese Daten habe ich nicht." - "Und warum rufen Sie mich dann an, wenn Sie noch nicht mal wissen, welchen Tarif ich habe?" Aufgelegt. Sehr unfreundlich. Ohne richtige Ab-Tschüss-Zeremonie.

Danach hab ich erst mal bei meinem Provider angerufen. Schnell stellte sich raus, dass der Anruf von irgendwoher, aber nicht von MEINEM Provider kam.

Eine Branche demontiert sich selbst. Mit unlauteren Methoden. Mit komischen Anrufen. Dabei finde ich Call-Center eigentlich ganz schnuckelig.
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Warum das Fernsehen so langweilig ist.

Das Fernsehen ist eine Lug- und Trugmaschine. Nichts ist echt. Die Schauspieler nicht. Die Handlung nicht. Woher ich das weiß? Weil das wirkliche Leben anders ist.

Im echten Leben passieren Dinge, die das Fernsehen gar nicht haben will - es sei denn in Pannensendungen. Im echten Leben vergisst der Sprachgesang-Rapper nun mal seinen Text. Und bekommt ihn beim dritten Mal immer noch nicht hin. Das ist nicht nur menschlich, sondern auch erfrischend. Wahrscheinlich hätte ihm sonst keiner zugehört. Aber so hängen wir an seinen Lippen, weil wir ja nicht wollen, dass er schon wieder abbricht.

Aber er bricht doch ab. Im Fernsehen ist das anders. Da wird höchstens überzogen. Siehe Thomas Gottschalk.
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Zärtlichkeiten mit Freunden.

Jeder hypt. Also auch der Lehmanski: Zärtlichkeiten mit Freunden ist eine schicke Band aus dem Osten, die wohl bald nicht mehr in kleinen Hallen spielen wird. Denk ich mal.

Damit keiner hinterher sagt, er hätte von all dem nichts gewusst, an dieser Stelle ein kleiner Link:

Zärtlichkeiten mit Freunden

Damit ist jetzt aber auch genug. Wenn die Band noch mehr Werbung will, soll die das bezahlen. Wenn die schon so berühmt sind. Auf ihre Seite haben sie ja auch hingeschrieben: "die bekannte Band Zärtlichkeiten mit Freunden".
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Freitag, 20. Juli 2007

Was eine explodierende Suppe mit den Waltons zu tun hat.

Ich gebe es zu: Früher war ich Stern-Gucker. Heute lese ich die Zeitschrift sogar. Manchmal. Nicht immer.

Die aktuelle Ausgabe lässt mich ein wenig stutzen: Im Editorial wünscht mir Chef-Redakteur Thomas Osterkorn erst "einen schönen Sommer", um mich dann zu warnen: "und passen Sie gut auf sich auf."

Mmh, warum soll ich wohl auf mich aufpassen? Meine Suppe ist grad in der Mikrowelle. Ob die gleich explodiert? Oder meint er, dass ich zu viel arbeite? Was ja zur Titelgeschichte (Burnout) passen würde.

Ich blätter so hin. Und blätter so her. Bis ich in einer meiner Lieblingsrubriken lande: "Was macht eigentlich ..." Diesmal ist es John-Boy von den Waltons.

Ich lese, wie Richard Thomas - so heißt der heute 56-jährige John-Boy mit richtigem Namen - über Familienserien spricht und dass die heutige Fernsehkultur ein Spiegelbild der Gesellschaft sei. Und dass es deshalb heute keine Familienserien mehr gäbe. Aha. "Es geht fast nur noch um Mord, Terror und Betrug." Aha.

Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Thomas Osterkorn ging es gar nicht um meine Suppe. Ich soll vor Mord, Terror und Betrug aufpassen. Ohne John-Boy hätte ich das nie erfahren.
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Donnerstag, 19. Juli 2007

Die Fälschung des Originals.

War grad im Laden mit den vier Buchstaben und hab mir Maltonade "Holunder-Cranberry" und "Kräuter" gekauft. Nach ein paar Schlücken hatte ich eine Vermutung: Es scheint gar nicht so einfach zu sein, Bionade nachzubrauen.
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Schwarzes Frühstück.

Der Kollege aus Wuppertal bezeichnete das, was ich gestern zum Nachmittag alles in mich reingeschüttet habe, spontan als "Schwarzes Frühstück". Wie nett. Stimmt aber. Alles war relativ dunkel: Bier, Kaffee und der Likör.

Nun scheint es aber so zu sein, dass in Wuppertal ein "Schwarzes Frühstück" etwas anderes als in Düsseldorf ist. Anstatt des Bieres gibt es dort nämlich eine Zigarette.

Angeblich soll das in Wuppertal noch nie einer bestellt haben. Wird aber Zeit. Solange Rauchen noch erlaubt ist.
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Mittwoch, 18. Juli 2007

Jägermeister, Espresso und Alt.

Alles landet irgendwann im Magen. Und da ist es wohl auch egal, was zuerst kommt. Oder zuletzt geht. Aber auf das Einfüllen kommt es an. Grad in der Mittagspause habe ich eine neue Kombi ausprobiert: erst einen Jägermeister, dann den Espresso, dann das Alt.

Ich weiß jetzt nicht, ob es an der Wärme lag oder an der Sonne, die mich ausbrütete: Nach dem Jägermeister schmeckte der heiße Espresso nicht. Mein Schlund war gereizt vom Alkohol. Vielleicht hätte ich mit dem Alt beginnen sollen, um den ersten großen Durst zu stillen. Dann den Espresso. Dann den Jägermeister.

Oh je, ich merke, ich bin völlig unerfahren in solchen Dingen. Vielleicht sollte ich demnächst einfach mal einen Mittagsschlaf machen. Müde bin ich jetzt sowieso.
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