Dienstag, 12. Juni 2007

Wer braucht schon Revolverheld?

Pop ist Distinktion. Anderssein. Und Ausgrenzung. Nach dreihunderttausend Millionen Mokyo-Motel-Hasspages kommt jetzt die wahre Erlösung:

www.deine-stimme-gegen-revolverheld.de
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Montag, 11. Juni 2007

Wenn doch alles so schön einfach wäre.

Wenn ich Brot essen will, geh ich zum Bäcker. Zu einem, der leckeres Brot bäckt. Das mir schmeckt. Und wenn mein Auto kaputt ist, geh ich zum Schneider. Zumindest heißt der so. Also der, da wo der Chef noch selbst anpackt. Am Kühler. Und am Auspuffrohr. Und CDs kauf ich beim Dealer meines Vertrauens.

Bücher zur Web-Usability kauf ich direkt beim Papst. Also beim Usability-Papst. Der heißt Jakob Nielsen, und ich hab ein Buch von ihm auf Deutsch gekauft: "Web Usability". Heute wollte ich in dem Wälzer nachschauen, wie ich einen Usability-Test durchführe. Guck ich also bei "Usability-Test". Finde ich nicht. Guck ich bei "Webnutzer" und da unter "Test". Aha. Dort verweist mich Herr Nielsen zu "Nutzertests". Guck ich bei "Nutzertests", steht dort: "Nutzertests. Siehe Benutzertests." Wie schön, blätter ich einfach weiter. Und bei "Benutzertests" steht wirklich was. Wie schön. Wie schön einfach.
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Redundante Redundanz.

Es fängt damit an, dass du ein neues Wort aufschnappst. Ein Wort, das du noch nie gehört hast. Du nimmst es dankbar an. Integrierst es wie einen Schatz in dein Sprach-Einmachglas. Und eines Tages ist dieses Wort dein ständiger Begleiter. Alles bezeichnest du mit diesem Wort. Einfach alles. Irgendwann ist dieses Wort so redundant, dass du es selbst als redundant bezeichnest. Eben als das, was es ist. Du suchst dir ein neues Wort. Wenn noch eins da ist, denkst du dir. Aber keine Sorge: Die Redundanz schläft nicht.
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Sonntag, 10. Juni 2007

Die Lösung liegt näher, als du denkst.

Der Tisch, an dem sie saßen, hatte keinen Stamm. Also disktuierten sie über dies und jenes. Zu dritt unterhielten sie sich über die Lage der Welt. Es dauerte nicht lange, da war die Lösung gefunden. Alle Probleme gelöst. Klima gerettet. Hunger ausgerottet. Und Kriege abgeschafft. Wie schnell das gehen kann, wenn alles so einfach erscheint.
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Samstag, 9. Juni 2007

Schüler-Warnhinweis.

Und heute eine gut gemeinte Warnung an all die vielen Schüler und Schülerinnen im Lande: Verschaukelt eure Eltern nicht!

Wenn ihr 178 Fehlstunden auf dem Zeugnis stehen habt, dann sagt das euren Eltern. Haltet ihnen nicht einfach das Zeugnis vor die Nase. Sondern zeigt auf die 178 Stunden. Besorgt euch möglichst einen Textmarker. Markiert die Fehlstundenanzahl - mehr könnt ihr nicht tun. Wirklich.

20 Jahre später könnt ihr dann immer noch behaupten, ihr hättet eure Eltern doch darauf hingewiesen. Aber das wird euch nichts nützen.

Eltern sind nachtragend. Und können es gar nicht haben, wenn ihre Kinder ihnen nicht restlos die Wahrheit sagen.

So wie es dem 35-jährigen Kollegen passiert ist. Seine Mutter spricht seit einem Jahr nicht mehr richtig mit ihm. Sie ist durch Zufall auf die Fehlstunden im Zeugnis der zwölften Klasse gestoßen. Und kennt einfach kein Erbarmen.
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Donnerstag, 7. Juni 2007

Die wahre Bücherliste - Juni 2007.

Ab jetzt sollte es die Bücherliste eigentlich alphabetisch geben. Weil es Mehrfachnennungen ohnehin kaum gibt. Was eigentlich sehr dafür spricht, dass die aktuellen Bestsellerlisten nicht ganz bei Trost sein können.

Die einzig wahre Bücherliste ist es aber schon: ganz bei Trost nämlich. Mit vielen schönen, längst verloren geglaubten Buchschätzen. Und es ist immer wieder spannend, was da so zusammenkommt. Aber sie ist immer noch nicht alphabetisch. Vielleicht beim nächsten Mal.

Ach ja, diesmal haben nur 16 Leute mitgemacht. Wahrscheinlich trauen sie sich nicht zuzugeben, dass sie noch dasselbe Buch lesen wie im Mai ...;-)

BELLETRISTIK
• Charlotte Link: Sturmzeit
• Robert Merle Maleville: Die Bombe ist gefallen
• Tommy Jaud: Resturlaub. Das Zweitbuch
• Brian McGilloway: Borderlands
• James Petterson: Cradle And All
• 2 x Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg. Meine Reise auf dem Jakobsweg
• Pablo Neruda: Liebesgedichte
• Helga Resch, Tobias Bungter und Tommy Engel: Sprachführer Kölsch
• Christoph Rohleder: Diesseits von Amerika
• Truman Capote: Breakfast at Tiffany's
• Ann-Marie MacDonald: Wohin die Krähen fliegen
• T. C. Boyle: Wassermusik
• Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur
• Wilhelm Genazino: Mittelmäßiges Heimweh
• Frank Schätzing: Keine Angst
• Christoph Biermann: Wie ich einmal vergaß, Schalke 04 zu hassen

SACHBUCH
• Deutscher Mieterbund (DMB) (Hrsg.): Geld sparen beim Umzug - Von der Kündigung bis zum neuen Mietvertrag.
• Hanns Blasius: Porsche - Toyota - General Electric. Gute Unternehmensführung in Deutschland, Japan und den USA.
• Steffen Stock, Patricia Schneider, Elisabeth Peper und Eva Molitor: Erfolgreich promovieren. Ein Ratgeber von Promovierten für Promovierende
• Lilo Göttermann: Denkanstöße 2007. Ein Lesebuch aus Philosophie, Kultur und Wissenschaft
• Matthias Pöhm: Nicht auf den Mund gefallen! So werden Sie schlagfertig und erfolgreicher
• Reinhardt K. Sprenger: Mythos Motivation

Auf der wahren Bücherliste stehen nur Bücher, die wirklich gelesen werden. Sie ist keine Best-Seller-, sondern eine Auf-jeden-Fall-gelesen-werden-Liste.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Kolonialismus 2.0

Heute war ich schon wieder einkaufen. Je mehr wir essen, um so mehr müssen wir einkaufen. Das ist eine schön perverse Angewohnheit.

Beim Warten in der Schlange vor der Kasse fiel mein Blick auf die Kaffee-Packungen. Vereinzelt stand dort fair gehandelten Kaffee. Wie schön, denke ich. Ist ja auch sehr aktuell jetzt, so mit dem Gipfel in Heiligendamm. Da ist doch so ein Kaffee - wenn er fair gehandelt ist - ein prima Verkaufsargument.

Erst später in meiner CO2-Karre verstand ich: Wie kann es Firmen geben, die gleichzeitig fair gehandelten und nicht fair gehandelten Kaffee verkaufen? Da können die ja gleich auf ihre normalen Packungen draufschreiben: "Mit dem Kauf dieses Kaffees helfen Sie uns, die Bauern in Kolumbien auszubeuten. Vielen Dank. Empfehlen Sie uns bitte weiter."

Eigentlich wär das jetzt auch ein Job für Super-Bundesregierung: Die packen bestimmt bald schicke Banderolen auf Kaffee-Packungen: "Der Duft dieses Kaffees kostet mindestens einem Kaffee-Anbauer die Existenz."
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Wenn Läden für immer schließen.

War gestern im Laden mit den fünf Buchstaben. Lange Schlangen an allen Kassen - wie immer kurz vor einem Feiertag. Irgendwann ging das Licht aus. Und die Leute standen immer noch an.

Gut, dass ich auch da war. Sonst hätte ich nicht gewusst, dass alle Geschäfte für die nächsten 40 Jahre geschlossen haben.
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Lernen macht Spaß.

Heute: das Sankt-Florians-Prinzip.

Das ist, wenn jemand Unangenehmes von sich wegschiebt, auch wenn andere dadurch geschädigt werden.

Das ist, wenn du den Abwasch nicht machst und deine Mitbewohnerin muss den machen. Und weil sie den macht, fällt der Teller von Tante Hannelore auf den teuren Fußboden. Boden kaputt und Teller in zwei Teile.
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Prädikat: Pädagogisch wertvoll!

ER: "Mama, was ist das?".

SIE: "Ein Kontoauszugsdrucker."

ER: "Ach so."
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Sonntag, 3. Juni 2007

Es wird Zeit, politisch zu werden.

Hab ich jetzt irgendwo gelesen, dass Wir sind Helden nicht mehr so politisch sein sollen. Dabei ist der Einstiegssong ihrer aktuellen CD total politisch und gelungen: "(Ode) An die Arbeit."

Ich möchte jetzt nicht fragen, wer denn nun "Ode" sein soll, wäre ja auch ein komischer Name. Ich will vielmehr ein politisches Statement abgeben, eine Prophezeiung machen, aus dem Kaffee-Satz lesen, etwas wahrsagen - und irgendwann natürlich Recht behalten:

"In sechs Jahren werden die i-Männchen nicht genug Tische und Bänke haben. Geschweige denn Räume, wo die Tische und Bänke rumstehen."

Das ist so - obwohl Kindermachen in diesem Jahr Schule macht.
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Zeit für den Lindenstraßen-Blog-Eintrag.

Manchmal sparen wir uns das Beste für den Schluss auf. Nicht so die Lindenstraße. Mittendrin streckenweise dahinwabernd kommt dann und wann der Showdown: Erst stirbt Frau Koch und jetzt spricht Heulsuse Mimi-Maus Morddrohungen aus.

Während draußen im Land die Koma-Partys gestrichen werden, nimmt Doc Flöter eine Auszeit: Entzug von der Pille. Nix Alkohol. Und sein "Sohn" hilft ihm - eigentlich einer aus der Generation, die sich beim Koma-Saufen doch eher die Flasche in die Hand geben soll.

Also alles ein wenig seitenverkehrt bei der Lindenstraße. Und das ist auch gut so. Sonst wären wir ja bei "Gutes Reiten, schlechtes Reiten."

Donnerstag, 31. Mai 2007

Anruf bei der Technik-Hotline.

Ich: "Mein Internet ist kaputt. Kann das an der PCMCIA-Karte liegen?"

Er: "Wann waren Sie denn das letzte Mal online?"

Ich: "Vor etwa zehn Minunten."

Er: "Wenn es kurz vorher noch ging, kann es nicht an der Karte liegen."
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Dienstag, 29. Mai 2007

Mit Platten auf Abwegen.

Ich weiß gar nicht genau, wann es anfing, dass ich bei CD-Covern darauf achtete, dass sie sich nicht eingeplastikt in mein Regal einschleichen. Auf jeden Fall kaufe ich seit diesem Tag nur noch CDs im Digipak. Und glaube, dass das ein großer Rückschritt ist. Hin zu den analogen Platten, die auch heute noch im traditionellen Pappschuber verkauft werden. Dabei ist heute schon der Besitz einer CD absolut anachronistisch. Aber zum Glück nicht strafbar.
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Sonntag, 27. Mai 2007

Aufstehen mal anders gesehen.

Tief im Osten, wo die Sonne sich senkt auf grüne Berge und braune Täler, da lernst du hin und wieder auch Einheimische kennen. Sprichst mit ihnen. Erzählst Anekdoten, belanglose wie die von dem Polizisten, der deinen Unfall nicht aufschrieb, weil du ja nur das Nummernschild eines anderen Autos zerkratzt hast. Schöne Geschichte.

Dann erzählen die Einheimischen. Von Kühen, die sie mitten in der Nacht von der Herde abtreiben. Wie sie mit der Axt hinter den Tieren herrennen. Eines davon umbringen und dann nicht transportieren können, weil es einfach zu schwer ist, es also liegen lassen. Wie sie erzählen von Raubzügen, von gefrorenen Fischen, die sie erst stehlen, dann unter sich aufteilen.

Ein wenig kommst du dir komisch vor. Mit deiner Geschichte vom Polizisten, die du eigentlich ganz nett findest. Wie relativ doch alles sein kann, wenn du mal ein paar Kilometer weiter gen Osten fährst. Wie idyllisch dein Leben doch sonst verläuft. Wie sehr du an Recht und Gesetz glaubst. Wie sehr du eigentlich aufstehen möchtest, um zu sagen: "Seid ihr noch ganz bei Trost?"

Tust du aber nicht. Sondern stehst auf und gehst einfach nach Hause. Als wäre nichts gewesen.
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Montag, 21. Mai 2007

Wenn sich Mainstream vom so genannten Indie unterscheidet, was aber immer seltener wird.

Es ist nicht besonders schwierig, über Sasha zu lästern. Der ist erfolgreich. Da dürfen wir schon mal neidisch sein.

Meine Mitbewohnerin Nummer 1 hat sich jetzt die Best-of-CD von ihm gekauft. Interessiert mich als Mann ja nicht die Bohne. Aber irgendwie bin ich über das Booklet gestolpert. Und was lesen meine entzündeten Augen da: Bedankt sich der glatte Sasha doch bei allen Firmen, die ihm irgendelche teuren Instrumente in den Proberaum gekarrt haben. Hat der denn keine Freunde?

Wesentlich sympathischer finde ich da schon die Ami-Band mit dem unaussprechlichen Namen Algernon Cadwallader. Die schreiben auf ihrer Seite einfach, dass Sie neue Instrumente haben. Und wenn du wissen willst, wie die klingen, sollst du mal zum nächsten Konzert der Gruppe gehen.

Das ist nicht irgendwie, sondern richtig nett.

Mittwoch, 16. Mai 2007

Feiertags offen und geschlossen.

Heute ist Feiertag. Alle liegen faul auf der Haut. Fahren im Auto wild durch die Gegend. Oder rauchen weiche Drogen. Andere kaufen sich ein Eis und schauen den Braunbären zu. Wie sie lachen und sich selber Freude machen.
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