Dienstag, 17. April 2007

Das, was dich ausmacht, ist in dir drin.

Gestern hatte ich noch Träume. Da ging ich über die Straße und wollte Pop-Star werden. Mit einer kleinen Platte, die sich unendlich verkauft. Immer mehr, bis sie sich gar nicht mehr dreht.

Das ist heute, am Tag danach, schon ein wenig anders. Leben verändert sich. Jeden Tag. Manchmal schneller. Manchmal großartiger. Und manchmal schöner.

Deshalb freue ich mich jetzt über jeden neuen Tag. Auf das Aufwachen. Auf das Wiedersehen. Auf das glückliche und unschuldige Gesicht eines neuen Menschen. Und darüber, dass ich endlich weiß, wie man Windeln wechselt.
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Leider verloren.

Nein, das will ich jetzt nicht hören: "Hättste ma digital fotografiert". Nix da! Der Augenblick war wichtig. Also musste das belichtet werden. Und nicht einfach nur auf einer Speicherkarte festgehalten werden.

Wichtige Momente brauchen eine gute Basis. Dachte ich. Deshalb hab ich den 1.600er-Schwarzweiß-Film auch in ein Fachgeschäft gebracht. Damit auch nichts schief geht. Ging aber doch. Und wichtige Dokumente der Zeitgeschichte verloren.

Als Entschuldigung gab es zwei Farbfilme. Wie nett.
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Dienstag, 10. April 2007

Kinder sind ne Wucht!

Im östlichen Westfalen hat jetzt eine Bekannte Zwillinge geworfen. Also zwei Typen. Und alles ist gut. Aber komisch ist es dennoch, dass die Frau ihre beiden neuen Männer als Vampire bezeichnet. Vielleicht sollten wir die Kleinen mal beim Stillen beobachten.

Weniger ausbeuterisch, aber dafür um so gruseliger ist die Tochter von Frau F., die so gerne Tütensuppe essen möchte. Wenn andere mit 16 ihre Cure- und Sonst-noch-was-Phase haben, ist die Tochter von Frau schon mit acht in einem Alter, dass einem die Haare zur Berge stehen. Hat sie sich doch einen Sarg bauen lassen. Von einer Bekannten, die das Ding mitten aus der Schweiz rein in die BRD importiert hat.

Und was macht die Tochter von Frau F.? Die schläft in dem Sarg. So, als wäre es das Normalste der Welt. Ich will nicht wissen, was die macht, wenn die 16 ist!
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Freitag, 6. April 2007

Die wahre Bücherliste: Alles, was gelesen wird.

Kaum gekauft, schon im Regel: Sagen Bestsellerlisten die Wahrheit? Wahrscheinlich nicht. Der Lehmanski hat 70 E-Mails an Bekannte, Verwandte und Freunde geschickt - und gefragt: "Welches Buch liest du gerade?" 17 haben geantwortet. Das ist das Ergebnis:

BELLETRISTIK
• Kathleen Tessaro und Karin Diemerling: Elegance
• Jung Chang: Wilde Schwäne
• Juli Zeh: Spieltrieb
• Daniel Defoe: Captain Singleton
• Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra
• Paulo Coelho: Auf dem Jakobsweg
• Joseph Sheridan LeFanu: Onkel Silas oder Das verhängnisvolle Erbe
• Julio Cortázar: Rayuela
• Paul Auster: Die Brooklyn-Revue
• Kerstin Grether: Zungenkuss. Du nennst es Kosmetik, ich nenn es Rock'n'Roll
• Oliver Uschmann: Voll beschäftigt


SACHBÜCHER
• Dagmar Kohlmann-Scheere: Gestern Kollege - heute Vorgesetzter. So schaffen Sie den Rollentausch
• Thea Dorn: Die neue F-Klasse. Warum die Zukunft von Frauen gemacht wird
• Barbara Obermeier: Adobe Photoshop CS - XXL-Edition für Dummies
• Roger Willemsen: Afghanische Reise
• Bill Bryson: Eine kurze Geschichte von fast allem
• Arthur Schopenhauer: Die Kunst, mit Frauen umzugehen

PS: Wenn's genug Stoff gibt, erscheint die "wahre Bücherliste" jetzt einmal im Monat. Immer am 6.
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Donnerstag, 5. April 2007

Wir müssen nur glauben, was wir sagen.

Wie schön, dass es schöner geht: Aus "Entlassungen" werden "Freisetzungen". Aus "Verlusten" "Gewinnwarnungen". Und immer hat der Leser oder Hörer das Gefühl: Das hört sich doch nett an! Warum warnen die mich überhaupt?

Genau wie beim "Klimawandel": Er fordert uns alle. Dabei kommt die Katastrophe doch so oder so. Ob wir wollen oder nicht. Warum sagt es denn dann keiner?

Das ist so wie früher, wenn eine Beziehung zu Ende ging: "Lass uns Freunde bleiben!" Zum Würgen.
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Das Leben ist und bleibt gefährlich.

Stern-TV hat gestern bewiesen, dass alle Menschen schlecht sind: Die Redaktion hat etwa zehnjährige Kinder auf eine Bank gesetzt - ausgestattet mit Wodka-Flaschen und Alcopops. War allerdings nur Wasser und Saft drin. Die Passanten hat das nicht gestört. Die sind dran vorbeigegangen. Haben kurz geguckt. Oder beim Öffnen der Flaschen geholfen. Ist ja auch richtig: Meckern sonst nicht alle über die Servicewüste Deutschland?

Stern-TV hat im Sub-Text gleich gesagt, dass es nicht richtig ist, dass die Passanten die Kinder Alkohol trinken lassen. Sie hätten einschreiten müssen. Genau: Heute Abend in der Kneipe reiß ich allen das Pils-Glas aus der Hand. Zertrete alle Glimmstängel. Und trete alle Autos kaputt. Und dann mach die Atom- und Kohlekraftwerke platt. Zum Schluss den Bush, weil der was mit Waffen macht. Und das ist ja so gefährlich. Also wirklich.
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Dienstag, 3. April 2007

Wo ist das Leben?

Gestern hörte ich auf 1Live, dass die Hörer wieder eine wichtige Frage beantworten sollten: "Ist Knut Teil eures Lebens geworden?" Ich weiß gar nicht, wie ich diese Frage verstehen soll.

Andere Leute werfen Knut aus dem Fenster. Bei anderen steht das Ding noch immer im Wohnzimmer. Seit kurz vor Weihnachten. Oder ist Knut vielleicht ein Sänger und heißt Mirnana mit Nachnamen?

Kann doch sein. Auf jeden Fall möchte ich 1Live etwas fragen: "Welchen Teil meines Lebens meint ihr?"
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Montag, 2. April 2007

Schenken will gelernt sein.

Sensibel ist ein Fremdwort lateinisch-französischen Ursprungs. Es bedeutet: empfindsam, empfindlich. Gerade Männer sind nicht wirklich empfindsam. Weil sie gelernt haben, dass Indianer keinen Schmerz kennen.

Keinen Schmerz kannte auch der Pädagoge auf der samstäglichen Geburtstagsfeier einer guten Freundin: Brachte er doch einfach ein Buch mit. Was an sich nicht schlimm ist. Das Buch trug aber den aufwühlenden Titel: "Reifeprüfung. Die Frau von 50 Jahren". Und die Beschenkte war erst junge 47. Klassicher Fehlkauf würde ich sagen.

Ich würde mir echt überlegen, ein solches Buch einer Frau zu schenken. Selbst wenn sie 60 wäre. Frauen sind in solchen Dingen doch etwas "empfindlich".
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Gute Aussichten für die Nachwelt.

Wir alle hinterlassen Eindrücke. Beim Spieleabend. Beim Wettessen. Auf Partys. Und Abdrücke: Wenn wir gehen. Und wenn wir stehen. Einen ganz besonderen Abdruck gibt es bei Büchern. Oder wenn wir Gips in die Hand nehmen, um zum Beispiel einen schwangeren Bauch abzubilden. Schöner Abdruck.

Die achtjährige Tochter von F. mag nicht nur Tütensuppe mal probieren. Ihr Allerwertester wird jetzt auch in Gips gepackt. Nicht weil der gebrochen ist. Sondern weil er der Nachwelt erhalten bleiben soll. Wenn das keine guten Aussichten sind!
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Freitag, 30. März 2007

Die Bananen-Allergie.

Elvira Z. hat gestern festgestellt, dass sie eine Bananen-Allergie hat. Was das heißt, kann nur der nachempfinden, der selbst schon mal eine Bananen-Allergie hatte. Und das war bis jetzt noch keiner.

Elvira Z. ist also die erste Frau mit einer Bananen-Allergie. Das macht das Ganze nicht unbedingt einfacher für sie. Sie muss einen Arzt finden, der sich auf dieses Thema versteht. Aber wie soll ein Arzt das können, wenn es bis jetzt niemanden mit einer Bananen-Allergie gab?

Elvira Z. will nicht den Arzt suchen, den es gar nicht gibt. Sie zieht jetzt in den Keller. Und züchtet dort gelbe Gurken. Wenn man will, findet man immer eine Lösung.
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Saufen für Oma.

Ich bin dafür, dass Komasaufen verboten wird. Genauso wie das Omasaufen. Das Skilaufen und das Drei-Schanzen-Rennen. Und wenn wir schon dabei sind, verbieten wir auch gleich "Wetten, dass ...", Ohmas Ottschalk sowieso und alle Talk-Shows dieser Welt. Auch die, die nachmittags kommen. Aber auch die, die nach Mitternacht laufen.

Geht natürlich alles gar nicht. Weil das sowieso keiner verbieten will. Verbieten wir doch einfach die Kindheit. Dann sind alle Neugeborenen sofort Erwachsene und dürfen so viel Koma saufen, wie sie wollen.

Irgendwann werden wir lernen, uns anders zu betäuben. Nicht mehr nur mit Koma. Vielleicht nehmen wir mal die Butter vom Kohl. Oder bestellen uns ein Tomaten-Müsli aus Herbstzeitlosen.
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Donnerstag, 29. März 2007

Aus gegebenem Anlass eine kleine Warnung.

Abkürzungen sind blöd. Sie machen dumm und respektlos. Sie tyrannisieren. Sie banalisieren. Sie diskriminieren. Sie verheimlichen. Sie verstellen sich. Und sie sprechen nicht.
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Alles, was gestern ist.

Gestern war wieder Großtrinktag. Für jeden eine Flasche Wein. Und lecker Essen. Alles italienisch. Und am Tag danach dieses komische Gefühl: Hab ich vielleicht was gesagt, was total peinlich war? Dabei hab ich gar nichts gesagt, was total peinlich war. Ganz bestimmt nicht. Sonst wäre ich doch gleich vom Stuhl gefallen. Hätte mich an den selbstgemachten Nudeln verschluckt oder hätte dem Kellner kein Trinkgeld gegeben. Apropos Geld: Wer hat überhaupt bezahlt?

Shopping around your little World.

Diese Stadt macht mich wahnsinnig. Überall Straßen. Autos. Und Häuser. Die Luft, die ich atme, ist verbraucht. Alles ist irgendwie zweite Wahl. Mein Auto. Die Wohnung. Das Essen.

Obwohl: Beim Essen war ich heute eigentlich sicher, dass das nur mir zustand. War auch lecker. Irgendwie. Der Kellner war auch nett. Beide Kellner waren nett. Oder muss ich schon "Ober" sagen? Wer weiß das schon?!?

Aber weiß ich, ob das Essen aus der Tiefkühltruhe kommt? Dass das alles frisch ist? Es gibt so schöne Tüten im Tiefkühlregal. Du musst dich nur mal so richtig tief bücken. Dann siehst du das auch. Es liegt meistens sehr weit unten. Kaum erreichbar.

Ja, ja. Einkaufen macht nicht immer wirklich Spaß. Neuerdings gehen die Leute in die Hocke, als wollten sie Gold schürfen. Komisch das. Irgendwie.
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Dienstag, 27. März 2007

Zurück zu den Tüten und Dosen.

Kochbuch geschenkt bekommen. Erstes Rezept gestern ausprobiert. Tomatensoße. Für den Anfang reicht was Leichtes. Vor allem, weil ich kein regelmäßiger Kocher bin. Und eine Tomatensoße noch nie gemacht habe.

Also das Buch aufgeschlagen, Seite 133: Tomatensoße. Mehl kommt da rein. Kam mir erst komisch vor. Und viel Öl. Und auch Zwiebeln. Hab ich noch nie rausgeschmeckt. Und irgendwie darf man da auch was ablöschen. Ohne dass es brennt. Komisch diese Kochsprache.

Am Ende hat die Soße zwar lecker geschmeckt. Aber nur weil ich zwischendurch bemerkt hatte, dass ich mal eben im Rezept für Bechamelsoße gelandet war. Kann ja schon mal passieren. Sind ja fast die gleichen Zutaten.

Beim nächsten Mal gibt es wieder Soße aus dem Glas oder aus der Tüte. Die Tochter von Frau F. wird dafür Verständnis haben.
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Sonntag, 25. März 2007

Bananenstadt Düsseldorf.

Weil in Düsseldorf ja sowieso jeder parkt, wie er möchte, ist die Polizei da schon sehr nachsichtig.

Der Falschparker in der zweiten Reihe, der einen anderen zuparkt, wird erst mal per Großfahndung ausgeschrieben. Sprich: Die Beamten finden über die Kfz-Nummer den Halter heraus und klingen an seiner Tür. Und bitten ihn dann höflichst, doch mal eben sein Auto wegzustellen. Weil da zwei andere Menschen erst eine Stunde darauf warten wegfahren zu können.

Gut zu wissen, dass das so ist. Falschparken ist quasi erlaubt. Und wie die Beamtin auf Zuruf verrät: ist ein Lerneffekt in Düsseldorf - bei der Parksituation - sowieso nicht zu erzielen.

Heißt also: Alle Leute, die pünktlich wegfahren möchten, planen künftig ein, dass sie zugeparkt werden. Stehen also noch mal zwei Stunden eher auf. Man kann ja nie wissen.

Und die Zuparker werden erst mal auf einen Kaffee eingeladen. Deeskalation: Mal eben das Fußballspiel oder die Talkshow unterbrechen, das macht schon richtig wütend. Aber vielleicht sollte die Polizei die Gelegenheit nutzen, um ein bisschen über die Parksituation in der Landeshauptstadt zu diskutieren. Weil die ja so schlecht ist.
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Freitag, 23. März 2007

Das Lästern war gestern.

Früher fand ich Oberlippenbärte ziemlich komisch. Und das ist gar nicht so lange her. Was haben wir uns lustig gemacht über Leute mit Flaum über der Oberlippe - die so genannten Olibas.

Nun ist ein wenig Zeit ins Land gegangen. Und ich hab selbst einen. Sieht gar nicht so schlecht aus. Auch ich werde halt älter. Da muss ich mich schon ein wenig abgrenzen. Von denen, die über Olibas lästern.
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Donnerstag, 22. März 2007

Knochenharte Jobs in einer durchgespülten Branche.

Es gibt Leute, die machen Musik. Wie gut, das entscheiden große Schallplattenherausbringungskonzerne.

Und kleine Labels. Schick denen doch mal ne CD von dir! Was glaubst du, was die sich freuen! Die freuen sich sogar so sehr: Die haben gar keine Zeit mehr für dich! Liegt wahrscheinlich auch daran, dass die jeden Tag sieben CDs oder dreizehn bekommen.

Deshalb brauchen sich die Labelleute gar keine CDs mehr zu kaufen. Nein, schlimmer: Die wollen sich gar keine CDs mehr kaufen! Weil sie Angst haben, dass sie plötzlich den Quatsch zu hören bekommen, den sie sowieso jeden Tag zugeschickt bekommen. Da wird aus dem schönen Labeljob schnell ein knochenharter. Nämlich dann, wenn die Musik gar keinen Spaß mehr macht.
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