Dienstag, 6. Februar 2007

Jammern und Klagen hilft eigentlich gar nicht.

Hast du allen Ernstes geglaubt, nach dem UN-Klimabericht würde sich etwas ändern? Nix da. Kurz die Strin runzeln, betroffen dreinschauen und weiter an die Rendite denken. Wohl gemerkt: An die Rendite zu denken ist wichtig. Aber wenn alles unter Wasser steht und kaum noch ein Baum da ist, können sich nur besonders wohlhabende Menschen einen Platz in einer Biosphäre leisten.

Ich weiß nicht, was ich tun kann. Ich weiß aber, dass die guten Tipps von Greenpeace nicht wirklich helfen werden. Augen zu und durch? Einfach weiter so? Und dann in 30 Jahren weinen, weil nix mehr geht? Ist es wirklich wahr, dass der Leidensdruck noch nicht groß genug ist, wie Freund Markus und der Münchner Politikwissenschaftler Mir Ferdowsi meinen?

Interessanterweise sehe ich auch nicht, dass sich in meiner näheren Umgebung etwas tut. Alle fahren weiter mit dem Auto überall hin, lassen Licht an, wo es geht, und tun so, als ginge sie das alles gar nichts an. Ist das wirklich so? Ist uns das alles egal?
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Montag, 5. Februar 2007

Ein Tonträger macht noch keine Musik.

Über CDs könnte ich tagelang schreiben. Darüber, dass es Leute gibt, die ihre CDs alphabetisch ordnen. Und dass es wiederum Menschen gibt, die sich darüber wundern.

Mittlerweile scheinen CDs immer unbeliebter zu werden. Letztens erzählte mir ein Musiker, dass er sich nur einmal im Jahr eine CD kauft. Und gut damit leben kann.

Wer dieser Musiker ist, werde ich selbstverständlich nicht verraten. Aber ich habe ihm dieses Jahr gründlich den Spaß verdorben. Ich hab ihm einfach eine CD geschenkt.
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Sonntag, 4. Februar 2007

Die Lindenstraße könnte so perfekt sein.

Nach gefühlten 82.000 Folgen kommt endlich wieder Spannung in die Lindenstraße: Helga läuft zur Höchstform ihrer besten Tage auf und Julian blitzt bei der Kling ab - und wie! Eine einzige Sendung wiegt den Schmerz der vergangenen Wochen auf. Jetzt müsste noch Marion auferstehen und Tom seine Putzfrau rumkriegen - dann wäre alles perfekt. Hinlegen. Weiterträumen.
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Für wen lernen wir eigentlich?

Schon früh lernen wir, dass wir nicht für die Schule lernen. Sondern für das Leben. Aber warum lernen wir dann nicht so wichtige Sachen wie Löcher in Wände bohren oder sich selbst operieren? Es scheint, als steckte da noch ein etwas mehr dahinter.

Der Kollege versuchte jetzt Licht in die Sache zu bringen. Neuerdings lernt er eine neue Sprache. Gesponsort vom Arbeitgeber. Auch der Kollege weiß, dass wir nicht für die Schule lernen. Deswegen war ihm sofort klar, dass es gut ist, dass er diesen Kurs belegt hat. Weil der Tag dadurch viel schneller umgeht. Weil er ja weniger arbeiten muss.

Was lehrt uns das: Wir lernen, damit wir weniger arbeiten müssen.
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Ab die Post.

Schon wieder was von der Post. Etwas, das ich gar nicht bestellt habe. In Folie eingeschweißt. Mit viel Papier drin. Und ich soll das alles selbst entsorgen. Gefällt mir nicht.

Hab ich wie gesagt auch nicht bestellt. Bekommt die Post deshalb auch wieder zurück. Einfach ab in die gelben Kästen, die überall rumstehen. Ist ja auch ihr Eigentum. Muss wohl aus Versehen in meinen Briefkasten reingefallen sein.
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Donnerstag, 1. Februar 2007

Hauptsache, du weißt, wo es steht.

Früher hieß es in der Schule immer, dass man gar nicht alles wissen müsse. Wichtig sei nur, dass man wisse, wo es steht: In welchem Buch. Bei welchem Autor. In welchem Regal. In welcher Bibliothek.

Heute ist das viel einfacher. Du brauchst dir nur noch zwei Dinge zu merken: den Namen einer umsatzstarken Suchmaschine. Und die Adresse der Wikipedia. Also nix mehr mit Regalen. Nix mehr mit Büchern.

Bücher sind eh viel zu schwer. Nehmen Platz weg. Stauben ein. Werden unaktuell. Die Seiten vergilben. Manchmal fallen sie vom Tisch und erschlagen den Hund. Wahlweise die Katze.
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Wenn das Leben wieder sinnvoll ist.

Heute war was in der Post: ein Förderausweis. Von einer Tierschutz-Organisation, die ich gar nicht kenne. Von der ich auch nichts will. Auf derm Ausweis steht mein Name und darunter: "Geschätzter Schutzengel für Tiere". Was fühle ich mich gebauchpinselt.

Obendrein waren im Umschlag noch fast ein Dutzend Postkarten mit Tiermotiven. Lustig. Jetzt brauch ich für die nächsten Geburtstage keine kaufen. Und mit dem Ausweis komm ich doch bestimmt umsonst in den Zoo. Oder mindestens in den Zirkus. Oder in den Florapark. Vielleicht kann ich damit auch Busfahren. Oder Taxi. Dumm ist nur, dass ich trotzdem zahlen muss. Und wer holt den Ausweis jetzt wieder ab?
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Mittwoch, 31. Januar 2007

Die Welt ist so langweilig geworden.

In Europa haben wir den Euro. Fast flächendeckend. Windows ist kein normales Betriebssystem mehr, sondern - so scheint es - naturgegeben. Als wäre es schon immer da gewesen. Als hätte es einfach jeder.

Alle sind im Internet. Nutzen Wikipedia und kommen sich unglaublich schlau vor. Weil man ja jetzt alles nachschauen kann. Wissen musst du gar nichts mehr. Und wenn du in Spanien in einem Hotel anrufst, in bestem VHS-Spanisch die Zimmernummer samt Begrüßungsformel runterleierst, bekommst du als Antwort: "Ist besetzt". Das ist soooo langweilig!
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Gedanken über das Ende der Welt und andere wichtige Dinge.

Wann fällt uns der Himmel auf den Kopf? Wann geht die Welt unter? Wann ist der Klimawandel am schlimmsten? Wer schützt uns vor atomarer Strahlung? Wer liegt im Grab rechts? Wer links? Was kommt nach dem Tod? Wann werde ich wiedergeboren? Als Hund? Als Erdbeertorte? Oder Aubergine? Wie groß ist mein Hunger, wenn ich durstig bin? Weinen Sterne, wenn einer von ihnen stirbt? Aber die wichtigste Fragen von allen ist: Wie viele E-Mails passen noch in meinen Send-Ordner rein? Sind schon 12.072 drin.
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Dienstag, 30. Januar 2007

Ein Tatort, der in der Tat daneben war.

Jan Wigger hat auf Spiegel Online den Nagel auf den Kopf getroffen: Er bezeichnet den Bremer Tatort "Schwelbrand" als "Product-Placement-Show mit den miesesten Bands und Solokünstlern Deutschlands in nur knapp 90 Minuten".

Wenn es nur das gewesen wäre! Das wichtige Thema Rechtsradikalismus wurde dadurch sowas von verwässert, dass man sich fragen muss, wie der NDR als öffentlich-rechtliche Anstalt so etwas senden kann: gutes Thema, schlecht umgesetzt mit waghalsigen Plot-Wendungen. Der Hammer war natürlich die unglaublich wichtige Jeanette Biedermann als Ex-Nazi-Braut. Da könnten vielleicht sogar die Braunen was dagegen haben.
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Montag, 29. Januar 2007

Was in der Lindenstraße alles passieren wird.

Die Lindenstraße steht vor dem Abrund. Harry hat die Haare ab. Isolde ne Perücke. Gabi hört nicht mehr richtig. Und Roberto und Else Kling sind tot. Jack bringt jetzt sich und den Dressler um. Iffi macht die Lindenstraße und das Akropolis platt. Und alle werden sich fragen: "Kann es das gewesen sein?". Nein. Natürlich nicht. Hansemann schnappt seinem getigerten Tom die Haushaltshilfe vor der Nase weg. Während Helga ihren Erich mit Tanja hintergeht. Und als der das spitzbekommt, sprengt er als Selbstmord-Attentäter die ganze Lindenstraße in die Luft. Ehrlich reisen auf den Punkt gebracht.
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Zum Verwechseln duftend.

Manchmal muss ein Mann tun, was getan werden muss. Zum Beispiel After-Shave kaufen. Das geht ganz schnell. Und tut nicht weh. Wie schön.

Stimmt gar nicht. Ist nicht schön und geht nicht schnell. Anscheinend stehen nur noch Fußballstar-Düfte und absolute Marken-Wässerchen in den Regalen, die auf jeden Fall nicht die Welt bedeuten. Und so gar nicht für mich geschaffen sind.

Was macht Mann in so einem Fall? Old School kaufen. Werde ich wenigstens nicht mit Mokio Motel verwechselt.
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Wenn Fernsehen zur Pflicht wird.

Wir sind ja nicht zum Spaß hier. Nachdem Deutschland nun gewichtet ist, macht Quarks Ernst: "Rettungsplan für das Klima" heißt das Thema der Sendung am morgigen Dienstag, 30. Januar, um 21 Uhr im WDR.

Mir ist klar, dass das wieder keiner gucken wird. Aber zumindest kann jetzt keiner mehr sagen, er hätte es nicht gewusst. Denn: Ich tracke euch alle ...;-)

Freitag, 26. Januar 2007

Die einzig richtige Art, Kuchen zu verschicken.

Mutter ist fürsorglich. Wie es sich für eine Mutter gehört. Sie backt und kocht – und gibt immer was zu essen mit auf den Weg. Vor allem, wenn er lang ist. Im Winter gibt es gerne und oft Grünkohl. Und im Sommer frischen Salat. Verhungern ist nahezu unmöglich.

Diesmal machte die Technik der Mutter einen dicken Strich durch die Essens-Planung: Per Post verschickte sie einen Streuselkuchen, bevor sie ans Mittelmeer verschwand. Essen auf Rädern für den Sohnemann.

Am Freitag klingelte der Paketdienst. Klingelte und klingelte. Keiner machte auf. Obwohl wir da waren. Auch die Nachbarn öffneten nicht. Aus gutem Grund: Die Klingel-Anlage war kaputt.

Den dann wohl harten Streuselkuchen darf ich am Montag bei der Post abholen. Dumm gelaufen. Hätte die Mutter mal besser ne Backmischung geschickt.

Rechnen mit der Putzfrau.

Alles soll immer sauberer werden. Die Menschen. Die Welt. Das Gewissen. Und auch die Wohnung von Bekannten. Dafür gibt es dort schon seit längerem eine Putzfrau. Und eine neue Zeitrechnung.

Am Tag 1 nach der Putzfrau bleibt die Küche kalt. Die Wohnung darf nur mit Socken betreten werden. Am Tag 2 gibt es Kleinigkeiten zu essen. Frühstück etc. Gekocht wird nur bei akuten Hunger- und Unterzuckerungsanfällen. Die Schuhe müssen im Hausflur ausgezogen werden.

Tag 1 unterscheidet sich eigentlich nicht von Tag 2. An beiden Tagen wird darauf hingewiesen, dass der Tag X, also der Tag, an dem die Putzfrau alles blitzblank gemacht hat, noch nicht so lange vorbei ist. Das soll wirken. Und den Mann des Hauses in die Schranken verweisen.

Ab Tag 7 oder 8 relativiert sich vieles. Die Küche darf in Schuhen betreten werden. Was Gäste im Übrigen so oder so dürfen. Auch am Tag 1 nach der Putzfrau. Ab Tag 11 wird wieder richtig gekocht. Und gebrutzelt, was die Pfanne hergibt. Gespült wird nur noch selten. Der Bodenbelag in der Küche wird pilzig. Gelber Belag in WC erweckt Sehnsucht nach Tag 1.

Und spätestens am Tag 13 nach der Putzfrau werden auch im Bett die Schuhe nicht ausgezogen. Gegessen wird auf dem Boden. Und die Spinnweben haben Narrenfreiheit. Bis Tag X. Dann ist die Putzfrau wieder da. Falls nicht, droht Chaos. Oder der Weltuntergang.
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Donnerstag, 25. Januar 2007

Gedanken in den Raum stellen. Ungehört.

Ist schon komisch: Bei Amazon.de kann jeder, der will, gebrauchte Bücher etc. anbieten. Machen viele. Was gut ist. Weil es dann günstiger wird.

Über Maßen interessant ist, dass einige Anbieter die Kunden von Amazon für blöd zu halten scheinen: Bieten sie doch ein gebrauchtes Buch für acht Euro an, das inklusive Porto- und Versandkosten elf Euro kostet. Amazon bietet das Buch neu für zehn Euro an - und verschickt es ohne Versandkosten.

Manchmal hab ich echt das Gefühl, ich mach mir Gedanken über Sachen, die mich gar nichts angehen. Aber leid tun sie mir schon: die, die die Bücher dann doch kaufen.
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Mittwoch, 24. Januar 2007

Die Maschine mischt sich in meinen Schlaf ein.

Erst war es der Nachbar von oben, der meinen Schlaf boykottierte. Neuerdings schmeißt ein Typ von gegenüber sein Motorrad aus den 60ern lautstark an, raucht sich eine und dampft nach fünfeinhalb Minuten zur Arbeit. Seit drei Tagen geht das so. Jedesmal steh ich senkrecht im Bett. Meine Mitbewohnerin auch. Morgen passen wir den Herrn ab. Wahrscheinlich ist das so ein öffentlichkeitsgeiler Typ, der unbedingt mal in einem Blog erwähnt werden will. Kann er haben. Aber dann ist jetzt auch Schluss damit. Sonst wird dieser Beitrag wieder gelöscht.
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Old-School-Recherche in alten Erinnerungen.

Heute mal der Bericht von der Jobfront: Bei der selbstreinigenden Arbeit an einem Online-Lexikon habe ich gestern das Alphabet angewendet. Soll heißen: Ich musste ganz genau wissen, welcher Buchstabe nach dem "f" und welcher nach dem "x" kommt.

Da kam mir ein Gespräch mit einer Redakteurin in den Sinn, die mir vor mehr als ganz schön langer Zeit offenbart hat, sie könne das Alphabet nicht. Soll heißen: Sie weiß nicht, welcher Buchstabe nach dem "f" und welcher nach dem "x" kommt. Damals hab ich das einfach geglaubt.

Heute kommen mir Zweifel. Vielleicht hat sie mich nur genarrt. Wie konnte ich nur so leichtgläubig sein! Jede Redakteuse muss doch das Alphabet können. Sonst geht doch Recherche kaum. Und bei der Suche nach Telefonnummern bleibt nur die telefonische Auskunft. Damals gab es ja das Internet noch nicht. Old-School-Recherche also.

Ein mir unbekannter Anwalt ist auch so ein Old-School-Fan. Er sagt: "Ich stehe dem Internet äußerst kritisch gegenüber. Zur Recherche ist es kaum geeignet, weil alle dort zutage geförderten Informationen von zweifelhafter Zuverlässigkeit sind."

Ich frage mich: Wie soll ich meinen Erinnerungen trauen, wenn selbst das Internet nicht die Wahrheit sagt? Wie gut, dass es Anwälte gibt.
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Dienstag, 23. Januar 2007

Vor dem Auswischen kommt das Erwischen.

In der Post, in der Post, warum stehn die da? Gute Frage. Unsere Post kann auf jeden Fall nicht rechnen. Papierkörbe sind von 2,79 EUR auf 1,79 EUR runtergesetzt. Super Preis. Keine Frage. Aber der Hinweis, dass 50 Prozent reduziert wurde, ist leicht übertrieben. Die Frau hinterm Schalter fand das gar lustig: "Das machen doch alle." Richtig! Man sollte sich nur nicht erwischen lassen.

Montag, 22. Januar 2007

Wo geht er hin, der Distelmeyer?

Was ist das denn jetzt? Erst läuft die Spex-Redaktion weg. Und heute kündigt Jochen Distelmeyer an, dass er sich von seiner Band Blumfeld trennen will. Hab ich irgendwas verpasst? Brechen jetzt nicht nur die Bäume, sondern auch alle anderen Konstanten weg? Fehlt nur noch, dass Dieter Bohlen künftig nur noch Schuhe putzen möchte. Kann ja sein.

P.S. Darf man das? Distelmeyer und Bohlen in einem Text erwähnen? Ja.
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Was so alles fallen kann, wenn was umkippt.

Ich bin erstaunt. Und kann es gleichzeitig nicht glauben: Der Wind, der die Tage durchs Land ging, hat angeblich 62 Millionen Bäume umgeknickt. Es liegen also so viel Bäume am Boden wie Westdeutschland Einwohner hat. Ob da ein Zusammenhang besteht? Liegts am Solidaritätszuschlag? Oder ist das gar eine Verschwörung des Verbandes der Streichholzer-Benutzer: damit die Preise für die holzigen Anzünder künftig fallen?

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