Sonntag, 7. Februar 2010

Was liest du? Die Wahre Bücherliste, Februar 2010.

Liebe Leserinnen und Leser,

ich freue mich jedesmal, wenn sich auf dieser Bücherliste ein paar Namen verirren, die ich noch nie gehört habe. Und frage mich dann jedesmal, ob es Mitmacher bei dieser Bücherliste gibt, die sich aufgrund einer Kritik auf dieser Liste ein Buch gekauft haben – oder gerade deshalb nicht. Denn: Es gibt ja schon den ein oder anderen, der sich richtig viel Mühe mit seinen Einträgen gibt. Und das geht manchmal so weit, dass die Kritik in letzter Minute noch zurückgezogen wird und durch eine neue ersetzt wird. Wie diesmal bei Stieg Larsson. Als ob der Autor erst auf den letzten Seiten so richtig gut geworden ist.

Und jetzt viel Spaß mit der Februar-Bücherliste!


BELLETRISTIK

1. Stieg Larsson Vergebung (1)
Unglaubliche und bis ins Detail spannende Fortführung der vorherigen beiden Teile, die ich ebenfalls verschlungen habe. Auf den letzten 1oo Seiten überkamen mich „Trennungsängste“ und als ich es zuklappte, verabschiedete ich mich leicht wehmütig von Lisbeth ... Nein: Ich will diese Verfilmungen nicht sehen!

2. Pascal Mercier: Nachtzug nach Lissabon (1)

3. Paolo Giordano: Die Einsamkeit der Primzahlen (2+)
Wundervolle Sprache, kraftvoll und sehr poetisch, auch in der Übersetzung. Die alte Geschichte der beiden Königskinder, die zueinander nicht kommen können, entfaltet in Giordanos neuem Gewand eine sogartige Kraft, bleibt dabei doch immer zart, bisweilen beinahe tänzelnd in ihrer Erzählung. Und auch in ihren traurigsten Momenten nie hoffnungslos.

4. Herta Müller: Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt (2+)
Müller erzählt in derart eindrucksvollen Sprachbildern, dass die Geschichte dabei zuweilen fast nebensächlich wird.

5. Jaume Cabré: Die Stimmen des Flusses (2)

6. Craig Russell: The Carnival Master (2-)

7. John Madison: Nothing for ungood – deutsche Seltsamkeiten aus amerikanischer Perspektive (Note 2-3)
Das Buch ist flott geschrieben und flott zu lesen. Man sollte es nicht zu ernst nehmen und es nutzen, um mal herzhaft über sich und seine Landsleute zu lachen. Die Fußnoten der Übersetzerin nerven ganz gewaltig – diese lieber nicht lesen.

8. Jostein Gaarder: Der Geschichtenverkäufer (3)
Jetzt quäl ich mich schon ein paar Wochen mit diesem Buch, das weder schlecht geschrieben noch uninteressant ist. Aber irgendwie kommt Gaarder mit seinem Geschichtenverkäufer nicht auf den Punkt. Die angekündigten Ungereimtheiten deuten sich gerade erst an, und die Hälfte des Buches habe ich schon durch. Ich werde wohl noch ein bisschen warten müssen. Oder das Buch auf mich.

9. Jean-Christophe Grangé: Das Herz der Hölle (oW)
Das ist so ein Thriller, bei dem man nachts nicht mehr im Dunkeln aufs Klo gehen will, wenn man den gerade liest. Alles drin: übel zugerichtete Leichen, schöne Frauen, Satanisten, der Vatikan … Mein Fazit: empfehlenswert, aber nichts für Zartbesaitete ...

10. Frank Schätzing: Limit (oW)


SACHBUCH

1. Kathrin Passig, Sascha Lobo: Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin (2)
Ein Buch, bei dem sich jeder von Aufschieberitis geplagte wiederfinden und verstanden fühlen kann. Ein Buch voller guter Ratschläge, wie zum Beispiel „Dinge gar nicht erst anschaffen, die man im Haushalt aufräumen, säubern, pflegen und gottweißwas muss – und was zu viel ist: weggeben/wegwerfen“.

2. Markus Breitscheidel: Arm durch Arbeit: Ein Undercover-Bericht (2-)

3. Owe Wikström: Vom Unsinn, mit der Harley durch den Louvre zu rasen. Lob der Langsamkeit (1-2)
Diese Buch sollte eine Pflichtlektüre sein; ein bisschen mehr Gelassenheit würde uns allen gut tun.


Warum gibt es eigentlich die Wahre Bücherliste? Weil sie beweist, dass Bestseller-Listen Bestseller-Listen sind. Und die Wahre Bücherliste die wahrscheinlich einzige Liste ist, die Bücher auflistet, die auch gelesen und nicht nur gelistet werden. Von echten Leserinnen und Lesern. Die noch echt lesen. Und wie geht das? Verschiedene Leute reichen die Titel der Bücher ein, die sie im vergangenen Monat gelesen haben bzw. gerade lesen. Sie benoten das Buch – wenn sie wollen – und schreiben eine kleine Kritik – wenn sie wollen. Mitmacherinnen und Mitmacher schicken eine E-Mail an: whoa@gmx.de – alles Weitere per Mail.

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