Nachgerade erschüttert war ich, daß überhaupt darüber nachgedacht werden muß, das Hörbuch auf die hier diskutierte Weise zu erheben, ja, ich will schreiben "zu adeln".
Liebe Lesende, mal ehrlich, die Hand auf die (richtige) Seite und (um mich einem meiner Vorschreiber anzuschliessen) eine kleine Erweiterung der sehr wohl richtigen Bemerkung, daß die Hörbücher nahezu immer Bearbeitungen sind: ich gehe mal hin und schaue mir die filmische Umsetzung Pasternaks "Doktor Schiwago" (upps - coming out) an. Ist das dann ausreichend, um behaupten zu dürfen, ich hätte mich gleichfalls mit dem Roman (immerhin ein Vorschlag zum Nobelpreis) auseinandergesetzt und dürfte diesen nun denn dem Herrn Lehmanski als meinen Beitrag zur Bücherliste um die Ohren hauen?
Ne, geht nich'!
Und wenn die Lesung unbearbeitet ist? Auch hier müssen wir doch alle zugeben - und auch das hat einer mein Vorschreiber bereits angemerkt - handelt es sich unüberhörbar um eine Interpretation.
Und genau hier, liebe Lesende, genau hier ist der Haken, gleichfalls der Ansatzpunkt meiner Brandrede: Nicht nur, daß wir beim Lesen innehalten, daß wir an einer Stelle verweilen, daß wir eine Passage wiederholt und immer wieder lesen können, so daß diese mit dem Prädikat "auswendig" an irgendeiner Stelle im Gehirn archiviert werden darf - nein, sondern auch das: Lesen als konzentrativer Akt, dem (ausser dem Griff zur Schokolade) wenig Anderes in die Quere kommen kann. Das Lesen als Zustand des Alleinseins und Schaffer einer Intimität, die ihresgleichen sucht. Und so weiter.
Mein Vorschlag: Herr Lehmanski geht mal hurtig hin und macht eine Hörbuchliste. Das ist nicht diskriminierend und alle sind glücklich. Und wenn er's nicht macht bin ich trotzdem glücklich.
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Stellungnahme
Liebe Lesende, mal ehrlich, die Hand auf die (richtige) Seite und (um mich einem meiner Vorschreiber anzuschliessen) eine kleine Erweiterung der sehr wohl richtigen Bemerkung, daß die Hörbücher nahezu immer Bearbeitungen sind: ich gehe mal hin und schaue mir die filmische Umsetzung Pasternaks "Doktor Schiwago" (upps - coming out) an. Ist das dann ausreichend, um behaupten zu dürfen, ich hätte mich gleichfalls mit dem Roman (immerhin ein Vorschlag zum Nobelpreis) auseinandergesetzt und dürfte diesen nun denn dem Herrn Lehmanski als meinen Beitrag zur Bücherliste um die Ohren hauen?
Ne, geht nich'!
Und wenn die Lesung unbearbeitet ist? Auch hier müssen wir doch alle zugeben - und auch das hat einer mein Vorschreiber bereits angemerkt - handelt es sich unüberhörbar um eine Interpretation.
Und genau hier, liebe Lesende, genau hier ist der Haken, gleichfalls der Ansatzpunkt meiner Brandrede: Nicht nur, daß wir beim Lesen innehalten, daß wir an einer Stelle verweilen, daß wir eine Passage wiederholt und immer wieder lesen können, so daß diese mit dem Prädikat "auswendig" an irgendeiner Stelle im Gehirn archiviert werden darf - nein, sondern auch das: Lesen als konzentrativer Akt, dem (ausser dem Griff zur Schokolade) wenig Anderes in die Quere kommen kann. Das Lesen als Zustand des Alleinseins und Schaffer einer Intimität, die ihresgleichen sucht. Und so weiter.
Mein Vorschlag: Herr Lehmanski geht mal hurtig hin und macht eine Hörbuchliste. Das ist nicht diskriminierend und alle sind glücklich. Und wenn er's nicht macht bin ich trotzdem glücklich.
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