Donnerstag, 10. Mai 2007

Auf Dünnsein komm raus.

Da hat die Bundesregierung also das Gefühl, dass die nachwachsende Generation zu dick ist. Abgesehen davon, dass erst mal Ansichtssache ist, was zu dick und was zu dünn ist, wollen wir doch wohl nicht nur Model-Hungerhaken durch die Gegend wanken sehen, oder?

Mich hat aufgeschreckt, was hinter der Kampagne der Bundesregierung steckt. So als wollten die alle Kinder und Jugendlichen in eine Einheitsgröße stecken. Kommt jetzt die Schuluniform, die jedem passt? Wahrscheinlich arbeitet das unterirdische Forschungslabor der Bundeskanzlerin bereits daran, wie wir Kindern das Wachsen austreiben können.

Anzunehmen ist auch, dass der ganze "Fit statt fett"-Coup eine der ersten Maßnahmen für den Klimaschutz ist: Wenn alle dünner und leichter sind, können wir in jeden Bus, in jede Straßenbahn, in jedes Flugzeug mindestens 30 Prozent mehr Sitze reinpacken. Spart Fahrten noch und nöcher.

Dummer Nebeneffekt ist, dass die Schwarzfahrer dann auch immer dünner werden. Die hauen dann einfach durch die Spalte in den Türen ab. Während der Fahrt. Draußen fallen sie gar nicht auf die Straße, sondern werden vom Wind weggetragen. Fragt sich dann nur noch, warum die überhaupt noch Bus oder Bahn fahren!

Von nichts kommt nichts.

Heute habe ich beschlossen, einfach mal nichts zu schreiben. Weder über das Nichts. Noch am Nichts vorbei. Das mag am Wetter liegen. Oder am Klimawandel. An Tony Blair oder an Herrn Söder.

Vielleicht hat das auch mit dem Streik bei der Telekom zu tun. Die wollen jetzt ja auch nicht mehr arbeiten erst mal. Wissen die eigentlich, wie gut die's haben?
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Dienstag, 8. Mai 2007

Heute schon einen Freund gelöscht?

Im Internetz gibt es manchmal so richtig coole Sachen. Bei MySpace hab ich jetzt entdeckt, dass ich "Freunde ändern" kann. Wie schön, endlich kann ich mir meine Freunde stricken, wie ich möchte. Und kann ihnen sagen, wie ich sie gerne hätte.

Noch fabelhafter ist die Funktion "Ausgewählte Freunde löschen". Ist ja eh schon Wahnsinn, dass ich einfach über das Internet Freunde finde. Und jetzt kann ich die auch noch löschen. Einfach so. Ob die das merken - so voodoomäßig? Bekommen die dann ein Brennen im linken Knie? Oder zucken die einfach nur ein bisschen?

Hauptsache, die kriegen keine schlimme Krankheit, nur weil ich sie lösche. Allerdings hab ich jetzt schon ein bisschen Angst, meine Freunde zu löschen.
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Montag, 7. Mai 2007

Wo fängt eigentlich Wucher an?

Am Samstag im Major-Kino-Palast war nicht nur das Ticket teuer: 8,70 EUR inklusive Überlängenzuschlag - das ist aber nicht der einzige Grund, warum ich einen Gilde-Pass habe und normalerweise die netten kleinen Düsseldorfer Programmkinos bevorzuge.

Dazu kam ein Alt: für 3,30 EUR, in der Flasche - nicht gezapft! Ist das teuer? Oder ist das schon Wucher? Nutzt das Kino meine Notsituation aus? Was sagt denn das Gesetz dazu?

"Nichtig ist insbesondere ein Rechtsgeschäft, durch das jemand unter Ausbeutung der Zwangslage, der Unerfahrenheit, des Mangels an Urteilsvermögen oder der erheblichen Willensschwäche eines anderen sich oder einem Dritten für eine Leistung Vermögensvorteile versprechen oder gewähren lässt, die in einem auffälligen Missverhältnis zu der Leistung stehen." (Paragraph 138, BGB)

Dazu kann ich nur sagen: Ja, ich war in einer Zwangslage. Ich musste Spiderman 3 sehen. Ich will mein Geld zurück! Ich hatte keine Wahl! Ich hatte keine Wahl! Ich hatte keine Wahl! Überhaupt keine Wahl!
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Sonntag, 6. Mai 2007

Zitat des Tages.

"... was sind Kopien anderes, als die konstante Erinnerung am Handgelenk, dass man sich das Original nicht leisten konnte?"

Watch it! Uhren-Magazin vom "Stern"
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Die wahre Bücherliste - Ausgabe Mai 2007.

Diesmal hat der Lehmanski 80 Personen angeschrieben. Wieder haben 17 geantwortet - viele, die bei der April-Liste noch dabei waren, haben diesmal geschwiegen. Vielleicht haben sie ein schlechtes Gewissen, dass sie immer noch dasselbe Buch lesen. Müssen sie nicht - die wahre Bücherliste soll ja gerade zeigen, was tatsächlich gelesen wird.

BELLETRISTIK
• Martin Suter: Die dunkle Seite des Mondes
• Leonie Swann: Glennkill
• John Irving: Bis ich dich finde
• Claudia Schreiber: Ihr ständiger Begleiter
• Orhan Pamuk: Rot ist mein Name
• Oliver Uschmann: Hartmut und ich
• Siri Hustvedt: Die Verzauberung der Lily Dahl
• Richard Powers: Der Klang der Zeit
• Robert Musil: Mann ohne Eigenschaften
• Kirsten Boie: Der kleine Ritter Trenk
• Michael Connelly: A Darkness More Than Night
• John Irving: Owen Meany
• Sven Regener: Neue Vahr Süd
• Neil Gaiman: American Gods
• Paulo Coelho: El Alquimista
• Tschingis Aitmatow: Liebesgeschichten
• Mikael Niemi: Populärmusik aus Vittula

SACHBÜCHER
• Moritz Sauer: Podcasting, Weblogs & Online-Journalismus
• Wolfgang Flür: Ich war ein Roboter. Meine Zeit als Drummer bei Kraftwerk
• Jürgen Wittpoth (Hrsg.): Erwachsenenbildung und Zeitdiagnose
• Daniel Schreiber & Rainer Stamm (Hrsg.): Gaudi in Deutschland - Lyrik des Raumes
• Heidi Noodt: Atmung Stimme Bewegung. Grundelemente der Lehre von Clara Schlaffhorst und Hedwig Anderse

Die nächste Bücherliste erscheint am 6. Juni. Anregungen? Fragen? Kritik? Gerne - am besten per E-Mail an: lemski@cityweb.de
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Donnerstag, 3. Mai 2007

Wenn Blogger sich anmachen.

Einen Steinwurf weit entfernt wohnt der große T., der sich mittlerweile auch einen Blog eingerichtet hat. Heute kommt von dem guten Mann eine Mail: "du bist mächtig im BLOG rückstand! los, hau rein ..."

Ich könnte dem großen T. natürlich antworten, dass man im Glashaus nicht mit Steinen werfen sollte.

Ich könnte aber auch supernett sein und ihm sagen, dass er einfach mal selbst was in seinen Blog reinschreiben soll. Damit ich endlich wieder ein Thema habe. Ansonsten schreib ich einfach darüber, dass ein einziger Beitrag in einem Blog schon ein guter Anfang ist, aber noch keinen guten Blog ausmacht.

So einfach ist das.
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Mittwoch, 25. April 2007

Mit der Sünde leben.

Manchmal erwischt du dich selbst dabei. Dann sagst du Sachen wie: "Aber das soll man ja gar nicht." Irgendjemand hat also irgendwann einmal gesagt, dass das falsch ist, was du machst. Zum Beispiel Erdbeeren kaufen aus Israel oder Argentinien. Weil der Transport das Klima belastet.

Interessant ist, dass wir alle das trotzdem immer wieder gerne machen. Vielleicht damit wir wenigstens hin und wieder das Gefühl haben, eine kleine Sünde zu begehen. Auch wenn uns hinterher gar keiner bestraft. Ist ja auch keiner da. Obst- und Gemüsehändler werden gewöhnlich nicht von der Klimapolizei überwacht.
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Heute schon im Schonbezug gelebt?

Wer früher zeigen wollte, dass er Geld hat, kaufte sich teure Sofas und Sessel und verzichtete bewusst darauf, sie irgendwie zu schonen. Kinder durften drauf turnen. Und gegessen wurde nicht in der Küche, sondern auf der Couch im Wohnzimmer. Man konnte es sich ja leisten.

Arme Leute kauften sich Schonbezüge. Das sah zwar gespenstisch aus. Hatte aber den Vorteil, dass die Sofas länger wie neu aussahen. Manche Leute ließen die Schoner selbst dann drauf, wenn die bucklige Verwandtschaft anrollte. In manchem Haushalt hat wohl nie jemand das wahre Gesicht der Sitzmöbel je gesehen.

Heute gibt es Second Life: den Schonbezug fürs Leben. Damit wir das echte Leben gar nicht mehr benutzen müssen.
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Montag, 23. April 2007

Teelichte rotten Eisbären aus.

Es gibt Geschäfte, die haben alle Verkaufsräume voll mit Möbeln stehen, verkaufen aber nur Teelichte. Scheint so. Guck mal in den Einkaufskorb deiner Frau: Da sind mit Sicherheit Teelichte drin. Mal bunt. Oder uni. Je nachdem.

Und jetzt kommt's: Nicht die Kohlekraftwerke, nicht die Rinder, nicht Autos, nicht die Industrie, sondern die Teelichte sind für den Klimawandel verantwortlich. Ohne Teelichte hätte Knut heute noch echte Verwandte. Und müsste nicht im Zoo-Teich baden. Und wäre nicht so ein blöder Pop-Eisbär geworden.

Aber Handel bringt Wandel. Dann eben auch für Eisbären. Man gönnt denen ja sonst nichts.
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Samstag, 21. April 2007

Einkaufen, wo einkaufen noch Spaß macht.

Bilk ist ein Düsseldorfer Stadtteil, der ganz hip sein soll. Und den sogar Leute kennen, die gar nicht in Düsseldorf wohnen.

Auf jeden Fall gab es viele lange Tage in Bilk ein Hickhack. Weil sich viele Leute nicht sicher waren, ob Bilk ein neues Einkaufszentrum braucht.

Jetzt ist es bald soweit. Also etwa 2008. Also gar nicht mehr so lange. Dann sind die Bilker Arcaden da, die lange Zeit Bilker Arcaden hießen. Seit neuerdings heißen sie allerdings Düsseldorfer Arcaden. Zumindest hat der investierende Investorenverein das so auf den roten Lattenzaun geschrieben, der den Platz umrandet, auf dem irgendwann die ehemaligen Bilker Arcaden stehen sollen.

Aber jetzt mal ganz ohne Spaß: "Düsseldorf Arcaden" hört sich doch gleich viel besser an. Wer kennt schon Bilk? Ist doch nur ein Stadtteil. Wer geht da schon einkaufen?
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Spaß allein reicht doch nicht.

Erst der Elstner, dann der Pocher. Beide plötzlich doppelt. Jeder auf zwei Kanälen am Samstag. Unglaublich. Wie machen die das bloß, dass die zweimal in meinem Fernseher sind?

Ich habe eine Vermutung. Bin mir aber nicht sicher, ob ich das so sagen darf. Vielleicht liest der Verfassungsfunk mit. Oder Wolfgang Schäuble steht auf der Leitung. Es geht ja um meine Rechte. Und vor allem um die, die ich noch ein bisschen brauche.

Aber ich glaube, der Pocher und Elstner machen sich lustig über uns. Die finden uns als Zuschauer gar nicht toll. Sondern wollen einfach nur ins Fernsehen. Die würden auch viel lieber an ihrem Stammtisch sitzen. Und gucken, was der Mob so macht. Aber stattdessen hocken die im Fernsehen. Und müssen gucken, wo sie bleiben. Ach, Fernsehen ist schon ein hartes Brot. Vor allem, wenn man keinen Spaß versteht.
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Donnerstag, 19. April 2007

Wie das ist, wenn du nicht mehr weiterweißt.

Wer A sagt, muss auch B sagen. Was schon mal eine gute Weisheit war, ist heute nur noch ein Ableger der Vernunft, gebettet auf zierlichen Wegen.

Jetzt aber mal ehrlich: Da willst du Gute-Nacht-Lieder singen und kannst es nicht, weil du die Texte nicht kennst. Und weil du schlau bist, besorgst du dir vom Buchhändler deines Vertrauens das passende Liederbuch.

Interessant an der Auswahl ist nicht die preisliche Vielfalt. Sondern die Tatsache, dass es Liederbücher gibt, die nur die erste Strophe der Lieder draufhaben. Peinlich, peinlich. Erst für die Verlage. Und dann für den Vater, der an der entscheidenden Stelle nicht mehr weiterweiß, weil er das falsche Buch bestellt hat.
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Dienstag, 17. April 2007

Das, was dich ausmacht, ist in dir drin.

Gestern hatte ich noch Träume. Da ging ich über die Straße und wollte Pop-Star werden. Mit einer kleinen Platte, die sich unendlich verkauft. Immer mehr, bis sie sich gar nicht mehr dreht.

Das ist heute, am Tag danach, schon ein wenig anders. Leben verändert sich. Jeden Tag. Manchmal schneller. Manchmal großartiger. Und manchmal schöner.

Deshalb freue ich mich jetzt über jeden neuen Tag. Auf das Aufwachen. Auf das Wiedersehen. Auf das glückliche und unschuldige Gesicht eines neuen Menschen. Und darüber, dass ich endlich weiß, wie man Windeln wechselt.
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Leider verloren.

Nein, das will ich jetzt nicht hören: "Hättste ma digital fotografiert". Nix da! Der Augenblick war wichtig. Also musste das belichtet werden. Und nicht einfach nur auf einer Speicherkarte festgehalten werden.

Wichtige Momente brauchen eine gute Basis. Dachte ich. Deshalb hab ich den 1.600er-Schwarzweiß-Film auch in ein Fachgeschäft gebracht. Damit auch nichts schief geht. Ging aber doch. Und wichtige Dokumente der Zeitgeschichte verloren.

Als Entschuldigung gab es zwei Farbfilme. Wie nett.
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Dienstag, 10. April 2007

Kinder sind ne Wucht!

Im östlichen Westfalen hat jetzt eine Bekannte Zwillinge geworfen. Also zwei Typen. Und alles ist gut. Aber komisch ist es dennoch, dass die Frau ihre beiden neuen Männer als Vampire bezeichnet. Vielleicht sollten wir die Kleinen mal beim Stillen beobachten.

Weniger ausbeuterisch, aber dafür um so gruseliger ist die Tochter von Frau F., die so gerne Tütensuppe essen möchte. Wenn andere mit 16 ihre Cure- und Sonst-noch-was-Phase haben, ist die Tochter von Frau schon mit acht in einem Alter, dass einem die Haare zur Berge stehen. Hat sie sich doch einen Sarg bauen lassen. Von einer Bekannten, die das Ding mitten aus der Schweiz rein in die BRD importiert hat.

Und was macht die Tochter von Frau F.? Die schläft in dem Sarg. So, als wäre es das Normalste der Welt. Ich will nicht wissen, was die macht, wenn die 16 ist!
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Freitag, 6. April 2007

Die wahre Bücherliste: Alles, was gelesen wird.

Kaum gekauft, schon im Regel: Sagen Bestsellerlisten die Wahrheit? Wahrscheinlich nicht. Der Lehmanski hat 70 E-Mails an Bekannte, Verwandte und Freunde geschickt - und gefragt: "Welches Buch liest du gerade?" 17 haben geantwortet. Das ist das Ergebnis:

BELLETRISTIK
• Kathleen Tessaro und Karin Diemerling: Elegance
• Jung Chang: Wilde Schwäne
• Juli Zeh: Spieltrieb
• Daniel Defoe: Captain Singleton
• Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra
• Paulo Coelho: Auf dem Jakobsweg
• Joseph Sheridan LeFanu: Onkel Silas oder Das verhängnisvolle Erbe
• Julio Cortázar: Rayuela
• Paul Auster: Die Brooklyn-Revue
• Kerstin Grether: Zungenkuss. Du nennst es Kosmetik, ich nenn es Rock'n'Roll
• Oliver Uschmann: Voll beschäftigt


SACHBÜCHER
• Dagmar Kohlmann-Scheere: Gestern Kollege - heute Vorgesetzter. So schaffen Sie den Rollentausch
• Thea Dorn: Die neue F-Klasse. Warum die Zukunft von Frauen gemacht wird
• Barbara Obermeier: Adobe Photoshop CS - XXL-Edition für Dummies
• Roger Willemsen: Afghanische Reise
• Bill Bryson: Eine kurze Geschichte von fast allem
• Arthur Schopenhauer: Die Kunst, mit Frauen umzugehen

PS: Wenn's genug Stoff gibt, erscheint die "wahre Bücherliste" jetzt einmal im Monat. Immer am 6.
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