Was liest du? Die Wahre Bücherliste im August 2008.
Keine versteckten Fragen. Keine versteckten Hinweise. Nur noch Klartext. Zwischen den Zeilen lesen ist nicht mehr. Ab jetzt ist alles eindeutig. Explizit. Und unmittelbar. Absolut direkt. Zielgenau. Und ergebnisorientiert. Also auch ohne Vorgeplänkel. Bringt doch eh nichts.
Die Wahre Bücherliste für den Monat August im Jahr 2008. Mit Schulnoten-Benotung in Klammern. Und Leserkommentaren in Grün.
BELLETRISTIK
• Ken Follet: World Without End (1)
• Chuck Klosterman: Eine zu 85 % wahre Geschichte (2)
Wer auf das Thema Musik kann (sehr viel Bezüge zu Songtexten und Bands, aber das ist unter anderem auch Thema des Buches) und eine tatsächliche Kaskade an guten Ideen, der sollte sich das Buch zur Brust nehmen.
• Muriel Barbery: La elegancia del erizo (1,5)
• Colin Cotterill: Dr. Siri und seine Toten (3)
Vergnüglich. Ein 72-jähriger Arzt wird zum staatlichen (und einzigen) Leichenbeschauer von Laos ernannt. Nun ja, ein Arzt ist nun nicht gerade ein Pathologe, aber es gibt ja die beiden französischen Lehrbücher aus dem Jahre 1948. Und politisch vorsichtig muss man auch sein - erst recht, wenn man ein Schwejk-Verhältnis zu den staatlichen Stellen hat.
• Heinrich Mann: Die Jugend des Königs Henri Quatre (2, für meinen Geschmack, also Vorsicht!)
Toller, langer, seltsamer Ritter-Roman. Das objektiv Historische gibt den Hintergrund: die Jugend Henris in den Pyrenäen, die Glaubenskämpfe, die Hochzeit mit Margot und die Bartholomäus-Nacht. Ein zerrissenes Reich, kranke Könige, verführtes Volk. Wer möchte, kann sich an die Nazis erinnert fühlen, wenn in Paris die Liga das Volk aufpeitscht.
Das Tolle an dem Roman ist aber, dass wir alles und alle, die da Geschichte machen und sind, so intensiv erleben. Aus der Distanz und auch ganz nah, mal von außen, mal von innen. Mal stecken wir im Kopf Henris und manchmal im Mörderhirn der Katharina von Medici. Alles leuchtet ein, alles bleibt uns fremd. Mitfiebern müssen wir nicht, denn alles ist sehr gedichtet - und erscheint mehr als Vision denn als eine Geschichte.
Ich freu mich schon auf Band 2: „Die Vollendung des Königs Henri Quatre“
• Carlos Ruiz Zafón: Der Schatten des Windes (1)
Das Buch macht süchtig!
• Elizabeth Subercaseaux: Eine Woche im Oktober (3)
• Jorge Bucay: Komm, ich erzähl dir eine Geschichte
SACHBUCH
• Elisabeth Raether und Jana Hensel: Neue deutsche Mädchen (2)
• Manfred Breuckmann: Mein Leben als jugendlicher Draufgänger (3)
Die Wahre Bücherliste für den Monat August im Jahr 2008. Mit Schulnoten-Benotung in Klammern. Und Leserkommentaren in Grün.
BELLETRISTIK
• Ken Follet: World Without End (1)
• Chuck Klosterman: Eine zu 85 % wahre Geschichte (2)
Wer auf das Thema Musik kann (sehr viel Bezüge zu Songtexten und Bands, aber das ist unter anderem auch Thema des Buches) und eine tatsächliche Kaskade an guten Ideen, der sollte sich das Buch zur Brust nehmen.
• Muriel Barbery: La elegancia del erizo (1,5)
• Colin Cotterill: Dr. Siri und seine Toten (3)
Vergnüglich. Ein 72-jähriger Arzt wird zum staatlichen (und einzigen) Leichenbeschauer von Laos ernannt. Nun ja, ein Arzt ist nun nicht gerade ein Pathologe, aber es gibt ja die beiden französischen Lehrbücher aus dem Jahre 1948. Und politisch vorsichtig muss man auch sein - erst recht, wenn man ein Schwejk-Verhältnis zu den staatlichen Stellen hat.
• Heinrich Mann: Die Jugend des Königs Henri Quatre (2, für meinen Geschmack, also Vorsicht!)
Toller, langer, seltsamer Ritter-Roman. Das objektiv Historische gibt den Hintergrund: die Jugend Henris in den Pyrenäen, die Glaubenskämpfe, die Hochzeit mit Margot und die Bartholomäus-Nacht. Ein zerrissenes Reich, kranke Könige, verführtes Volk. Wer möchte, kann sich an die Nazis erinnert fühlen, wenn in Paris die Liga das Volk aufpeitscht.
Das Tolle an dem Roman ist aber, dass wir alles und alle, die da Geschichte machen und sind, so intensiv erleben. Aus der Distanz und auch ganz nah, mal von außen, mal von innen. Mal stecken wir im Kopf Henris und manchmal im Mörderhirn der Katharina von Medici. Alles leuchtet ein, alles bleibt uns fremd. Mitfiebern müssen wir nicht, denn alles ist sehr gedichtet - und erscheint mehr als Vision denn als eine Geschichte.
Ich freu mich schon auf Band 2: „Die Vollendung des Königs Henri Quatre“
• Carlos Ruiz Zafón: Der Schatten des Windes (1)
Das Buch macht süchtig!
• Elizabeth Subercaseaux: Eine Woche im Oktober (3)
• Jorge Bucay: Komm, ich erzähl dir eine Geschichte
SACHBUCH
• Elisabeth Raether und Jana Hensel: Neue deutsche Mädchen (2)
• Manfred Breuckmann: Mein Leben als jugendlicher Draufgänger (3)
Warum gibt es eigentlich die Wahre Bücherliste? Weil sie beweist, dass Bestseller-Listen Bestseller-Listen sind. Und die Wahre Bücherliste die wahrscheinlich einzige Liste ist, die Bücher auflistet, die auch gelesen und nicht nur gelistet werden. Von echten Leserinnen und Lesern. Die noch echt lesen. |
analogarchi - 10. Aug, 08:39