Sonntag, 22. Juli 2007

Eine Branche demontiert sich selbst.

Nicht erst seit Günter Wallraff sich aus dem Off in das neue "Zeit"-Magazin emporgeschlungen hat, bellen mir Call-Center die Ohren voll. Da eine Umfrage. Da ein kleines SKL- respektive NKL-Los. Da eine kleine Zeitschrift. Da ein bisschen Aktien-Kompott.

Und jetzt auch noch mein Hand-Telefon-Provider: "Sind Sie mit Ihrem Tarif zufrieden", fragt mich die professionelle Stimme. "Wissen Sie überhaupt, welchen Tarif ich habe?", frage ich zurück. Stottern. Knistern. Räuspern. "Nein, diese Daten habe ich nicht." - "Und warum rufen Sie mich dann an, wenn Sie noch nicht mal wissen, welchen Tarif ich habe?" Aufgelegt. Sehr unfreundlich. Ohne richtige Ab-Tschüss-Zeremonie.

Danach hab ich erst mal bei meinem Provider angerufen. Schnell stellte sich raus, dass der Anruf von irgendwoher, aber nicht von MEINEM Provider kam.

Eine Branche demontiert sich selbst. Mit unlauteren Methoden. Mit komischen Anrufen. Dabei finde ich Call-Center eigentlich ganz schnuckelig.
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Warum das Fernsehen so langweilig ist.

Das Fernsehen ist eine Lug- und Trugmaschine. Nichts ist echt. Die Schauspieler nicht. Die Handlung nicht. Woher ich das weiß? Weil das wirkliche Leben anders ist.

Im echten Leben passieren Dinge, die das Fernsehen gar nicht haben will - es sei denn in Pannensendungen. Im echten Leben vergisst der Sprachgesang-Rapper nun mal seinen Text. Und bekommt ihn beim dritten Mal immer noch nicht hin. Das ist nicht nur menschlich, sondern auch erfrischend. Wahrscheinlich hätte ihm sonst keiner zugehört. Aber so hängen wir an seinen Lippen, weil wir ja nicht wollen, dass er schon wieder abbricht.

Aber er bricht doch ab. Im Fernsehen ist das anders. Da wird höchstens überzogen. Siehe Thomas Gottschalk.
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Zärtlichkeiten mit Freunden.

Jeder hypt. Also auch der Lehmanski: Zärtlichkeiten mit Freunden ist eine schicke Band aus dem Osten, die wohl bald nicht mehr in kleinen Hallen spielen wird. Denk ich mal.

Damit keiner hinterher sagt, er hätte von all dem nichts gewusst, an dieser Stelle ein kleiner Link:

Zärtlichkeiten mit Freunden

Damit ist jetzt aber auch genug. Wenn die Band noch mehr Werbung will, soll die das bezahlen. Wenn die schon so berühmt sind. Auf ihre Seite haben sie ja auch hingeschrieben: "die bekannte Band Zärtlichkeiten mit Freunden".
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